Sie halten Ihr Smartphone in den Händen und realisieren, dass Sie die Zugangsdaten vergessen haben. Ob die PIN für die SIM-Karte oder die PIN für Ihre Bildschirmsperre – beides stellt ein Problem dar. Plötzlich können Sie nicht mehr auf Kontakte, Apps und wichtige Dateien zugreifen. Aber keine Panik: In vielen Fällen lässt sich das Problem einer vergessenen PIN schnell lösen – wie genau, das zeigen wir Ihnen jetzt.
Inhaltsverzeichnis
1. Unterschied zwischen SIM-PIN und Bildschirmsperre
2. SIM-PIN vergessen – was tun?
3. PIN zum Entsperren des Bildschirms vergessen – was tun?
4. Präventiv handeln – alternative Entsperrmethoden clever nutzen
5. Fazit: So bleibt das Smartphone sicher und zugänglich
Als Erstes ist es wichtig zu wissen, dass es zwei verschiedene Handy-PINs gib, die man vergessen kann: die SIM-PIN und die PIN für den Sperrbildschirm.
Beide PINs sind sehr wichtig und sollten aus Sicherheitsgründen immer aktiv sein. Umso höher ist dann aber auch das Risiko, dass man die Zahlenkombinationen einmal vergisst. Für SIM-PIN und Bildschirm-PIN gibt es dabei jeweils unterschiedliche Lösungswege, um wieder auf das Smartphone zugreifen zu können.
Für die Eingabe Ihrer PIN haben Sie drei Versuche. Nach dem dritten Fehlversuch wird die Karte vorerst gesperrt. Jetzt wird es ernst. Ihnen bleiben drei Möglichkeiten:
Nach dreifacher Falscheingabe der PIN brauchen Sie den PUK (Personal Unblocking Key), um Ihre SIM-Karte zu entsperren. Dabei handelt es sich um eine meist 8-stellige, unveränderbare Sicherheitsnummer, die Ihnen zusammen mit den Unterlagen Ihrer SIM-Karte vom Mobilfunkanbieter übermittelt wurde. Entsprechend ist die PUK auch nur in diesen Unterlagen oder mit etwas Glück auf dem SIM-Karten-Träger zu finden, falls Sie diesen noch besitzen. Deshalb sollten Sie die Dokumente auch sicher verwahren, um sie bei Bedarf schnell wiederzufinden.
Der PUK-Code wird ähnlich wie die PIN direkt im Handy eingetippt und bestätigt – dann sollten Sie wieder normalen Zugriff auf Ihre SIM-Karte haben und können Ihre PIN auf dem Handy ändern.
Sollten Sie den PUK-Code nicht mehr finden, können Sie im nächsten Schritt Kontakt zu Ihrem Mobilfunkanbieter aufnehmen. Dort können Sie für Ihre SIM-Karte eine neue PIN sowie einen neuen PUK anfordern. Diese Maßnahme ist allerdings oft mit Mehrkosten sowie einer längeren Wartezeit verbunden, da die neue PIN erst per Post übermittelt werden muss.
Sollte weder die PUK noch die Beantragung einer neuen PIN funktionieren, bleibt als letzte Maßnahme leider nur die Option, sich eine neue SIM-Karte zu kaufen und die alte auszutauschen.
Es gibt verschiedene Möglichkeiten, den Handybildschirm zu sperren, um so Handyinhalte und persönliche Daten vor Fremdzugriffen zu schützen. Die PIN, also eine bestimmte Zahlenkombination, ist dabei eine beliebte und sichere Variante – aber ebenfalls mit dem Risiko behaftet, die Nummer zu vergessen. Doch auch in diesem Fall gibt es einige Methoden, wie Sie die Displaysperre überwinden können.
Bei älteren Android-Versionen (bis Version 4.4) besteht die Möglichkeit, die Handy-PIN über das mit dem Smartphone verknüpfte Google-Konto zurückzusetzen. Das geht so:
Sollte Ihr Smartphone nicht über die passende Android-Version verfügen, erhalten Sie vermutlich eine Meldung darüber, dass Sie in wenigen Sekunden erneut versuchen können, Ihr Smartphone zu entsperren. In diesem Fall müssen Sie zu einer anderen Methode greifen.
Abhängig vom Hersteller Ihres Smartphones besteht unter Umständen die Möglichkeit, das Gerät mithilfe eines Herstellerkontos per Fernzugriff zu entsperren. Das ist bei Samsung zum Beispiel über den Service „Find my Mobile“ möglich.
Dafür loggen Sie sich via Internetbrowser bei dem Service ein und orten Ihr Gerät. Erscheint das Samsung-Gerät auf dem Bildschirm, können Sie es auswählen, per Fernzugriff entsperren und wieder darauf zugreifen. Direkt im Anschluss sollten Sie auf Ihrem Handy eine neue PIN oder ein neues Entsperrmuster festlegen, sodass Sie wieder regulär auf das Telefon zugreifen können.
Gut zu wissen: „Find my Mobile“ bietet auch andere überzeugende Funktionen: Sie können den Standort Ihres Geräts anzeigen lassen und den Bildschirm auch sperren und mit einer neuen PIN schützen – zum Beispiel, wenn Sie davon ausgehen, dass Ihr Smartphone gestohlen wurde.
Wir nehmen die Antwort einmal vorweg: Nein. Der Google Gerätemanager bzw. der Service „Mein Gerät finden“ von Google ist ein hilfreiches Werkzeug, wenn Sie Ihr Smartphone verlieren oder es gestohlen wird.
Der Service erlaubt es, das Handy zu orten, einen Signalton abzuspielen, es per Fernzugriff zu sperren oder im absoluten Notfall sogar, das komplette Handy zu löschen und auf Werkseinstellungen zurückzusetzen (das wird gleich noch relevant).
Was der Service allerdings nicht erlaubt, ist das Entsperren des Handys per Fernzugriff – damit eignet sich der Google Gerätemanager nicht, den erneuten Zugriff auf das Gerät zu ermöglichen.
Als allerletzte Maßnahme können Sie Ihr Handy auf Werkseinstellungen zurückzusetzen. Das sollte aber wirklich der letzte Ausweg sein, da dabei nicht nur die Bildschirmsperre, sondern auch sämtliche Daten und Apps auf dem Gerät gelöscht werden.
Das Zurücksetzen des Handys ist für die meisten Android- aber auch iOS-Geräte via Fernzugriff über ein Herstellertool möglich:
Bei Android-Geräten gibt es alternativ auch die Möglichkeit, das Gerät über den sogenannten Wiederherstellungsmodus (Recovery Mode) zurückzusetzen. Um diesen zu nutzen, schalten Sie das Handy aus und drücken dann gleichzeitig den Power-Schalter und den Knopf, um die Lautstärke zu reduzieren – wenn das Handy angeht, erscheint der Wiederherstellungsmodus.
Auch iPhones lassen sich per Tastenkombination auf Werkseinstellungen zurücksetzen. Das Vorgehen und die Tastenkombinationen variieren je nach Modell. Bei iPhones der neueren Generation drücken Sie dafür kurz die „Lauter“-Taste, anschließend kurz die „Leiser“-Taste und halten schließlich die Power-Taste gedrückt, bis das Apple-Logo erscheint. Dann lassen Sie los.
Um einen kompletten Datenverlust zu verhindern, empfiehlt es sich, regelmäßige Backups aller Dateien zu erstellen – sei es in einer Cloud oder auf einem externen Speichermedium. So müssen Sie sich auch beim Zurücksetzen des Handys keine Sorgen um Ihre Daten auf dem Smartphone machen – Sie können sie später einfach wieder aus der Cloud downloaden oder vom externen Speicher auf das Telefon kopieren.
Wer gar nicht erst in die Lage kommen möchte, seine PIN zu vergessen, sollte alternative Entsperrmethoden und Kombinationen clever nutzen.
Alternativ zur PIN aus Ziffern lassen sich die meisten Handys heutzutage auch mit einem Sperrmuster schützen, das auf dem Sperrbildschirm nachgezeichnet werden muss. Diese optischen Muster sind für viele Menschen oft leichter zu merken als bestimmte Ziffernfolgen und empfehlen sich daher als einprägsame Alternative zur klassischen PIN.
Zusätzlich lassen sich PIN und Sperrmuster mit weiteren Entsperrmethoden kombinieren – so etwa mit der Gesichtserkennung oder dem Entsperren per Fingerabdruck. Beide Methoden sind äußerst sicher, da sie auf biometrischen Mustern beruhen, und zugleich äußerst zuverlässig – denn Ihren Fingerabdruck oder Ihr Gesicht können sie schließlich nicht vergessen.
Sowohl Sperrmuster als auch die Gesichtserkennung und der Fingerabdruck dienen allerdings ausschließlich für die Entsperrung des Displays. Die PIN für die SIM-Karte können sie nicht ersetzen bzw. ergänzen.
Eine vergessene Handy-PIN, ob für die SIM-Karte oder den Bildschirm, sorgt im ersten Moment für Stress und Panik – doch für beide Probleme gibt es oft auch praktikable und schnelle Lösungen.
Während bei der vergessenen SIM-PIN der PUK-Code Abhilfe schafft, gibt es bei einer vergessenen Bildschirm-PIN verschiedene Möglichkeiten, das Handy wieder zu entsperren. Wichtig: Keine Option sollte dagegen sein, aus Angst einfach gar keine PIN-Nummern zu vergeben, denn das gefährdet die Sicherheit Ihrer Daten enorm und macht Ihr Telefon zu einem leichten Ziel für Angriffe.
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