Netz der Regionen stärkt den ländlichen Raum - Digitales Bürgernetz

Wo die Ideen wachsen: das Netz der Regionen

#Gemeinschaft 10. November 2021

Preisträger 2020 beim Wettbewerb Land.Voraus! des Netz der Regionen: Die GemüseAckerdemie. © Nadine Tschorn-Stenzel

„Der demografische Wandel, die Landflucht und unzureichende Infrastrukturen wirken sich negativ auf die Wohn-, Lebens- und Arbeitswelt der ländlichen Bevölkerung aus“, sagt Alexander Scriba. Er ist Initiator des „Netz der Regionen“, selbst auf dem Marburger Land aufgewachsen und kennt die Vor- und Nachteile des Dorflebens: „Die ländlichen Regionen müssen diese Probleme nachhaltig lösen, um das Land als attraktiven Wohn-, Lebens-, und Arbeitsraum zu erhalten. Ein möglicher Ansatz zur Lösung vieler Probleme besteht aus meiner Sicht in der Digitalisierung des ländlichen Raums.“

Innovative Projektideen

Seit 2019 können Akteure aus Deutschland, Österreich und der Schweiz über die kostenfreie Informations- und Kommunikationsplattform „Netz der Regionen“ Erfahrungen und Wissen teilen, der Projektwettbewerb Land.Voraus! spornt zum Mitmachen an. „Die engagierten Akteurinnen und Akteure können sich regionenübergreifend austauschen, vernetzen und zusammenarbeiten, um den ländlichen Raum nachhaltig gemeinsam zu stärken“, so Alexander Scriba. Regionen, Projekte und Veranstaltungen lassen sich dort über aussagekräftige Profile darstellen und organisieren. Mit userfreundlichen Kommunikationstools kann man gezielt nach Partnern und Ideen suchen und Kontakt aufnehmen. Der Gedanke dahinter: Werden flächendeckend innovative Projektideen umgesetzt und von den Menschen vor Ort angenommen, verbessert das auch die Lebensqualität. So gesehen ist das Netz der Regionen auch ein Mittel gegen die Landflucht.

Das Bild zeigt eine Bildschirmansicht, wie das Online-Portal “Netz der Regionen” die Projekte mit Bild und Text darstellt.
Das Netz der Regionen: Projekte werden übersichtlich und informativ präsentiert. © Alexander Scriba

Von Carsharing bis Fachkräftemangel

Bislang umfasst die Netz-der-Regionen-Community rund 700 Akteure; mehr als 380 Projekte, 790 Veranstaltungen und 210 Förderprogramme sind eingetragen. Aber was sind das eigentlich für Projekte? Die Initiatoren kommen aus unterschiedlichen Bereichen – von Bildung über Mobilität und Gesundheit bis zur Landwirtschaft. Es gibt innovative Gastronomie-Franchisekonzepte, speziell auf ländliche Regionen ausgerichtete Car- und Bikesharing-Angebote, Websites zur Förderung und Vernetzung aktiver Vereine und Initiativen zur Gewinnung von Fachkräften. Kurz: Es geht um Themen und Herausforderungen, mit denen sich viele Kommunen konfrontiert sehen. „Insbesondere der Projektwettbewerb Land.Voraus! stößt bei den Akteuren auf großes Interesse und bietet Anlass zum Austausch und zum Kennenlernen anderer Projekte“, sagt Alexander Scriba.

„Ich bin stolz, mit dem Netz der Regionen einen Beitrag zur Stärkung des ländlichen Raums leisten zu können.“

Land.Voraus!: Der Wettbewerb

Der Projektwettbewerb Land.Voraus! will den Gedanken „Gemeinsam erreichen wir mehr“ in den Köpfen der Akteure verankern. Herausragende Projekte werden mit attraktiven Preisgeldern honoriert, zudem gibt es Unterstützung bei der Vermarktung. Einer der Gewinner 2020 war beispielsweise die GemüseAckerdemie, ein theorie- und praxisbasiertes Bildungsprogramm des gemeinnützigen Vereins Ackerdemia: Unter dem Motto „Hier wächst Wissen“ will es bei Kindern und Jugendlichen ein Bewusstsein für Lebensmittel und die Landwirtschaft schaffen. Gemeinsam mit ihren Lehrkräften können die Gruppen eigene Kita- oder Schuläcker bewirtschaften. So lernen sie auf fast spielerische Weise, woher das Essen auf ihren Tellern kommt und was alles nötig ist, damit aus einem winzigen Samenkorn eine knackige Möhre wird.

Projekte gemeinsam anpacken

Das Netz der Regionen versteht sich als Gemeinschaftsprojekt. Es wird im Rahmen des Förderprogramms Land.Digital durch das Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft gefördert. Landkreise, Bezirke, Kantone und kreisfreie Städte können das Netz der Regionen unterstützen und Fördermitglied werden. Bisher kommt das Projekt an, wie Alexander Scriba bestätigt: „Viele Mitglieder sind auf mich zugekommen und haben sich für die Möglichkeit der Darstellung und Bewerbung ihres Projekts bedankt. Andere haben berichtet, dass sie neue Projekte, Ideen und Veranstaltungen mit anderen Akteuren aus dem Netz der Regionen entwickelt haben, die sie sonst nie kennengelernt hätten.“

Der Projektwettbewerb Land.Voraus! findet auch dieses Jahr statt, Anmeldungen sind bis 16. November 2021 möglich. Hier finden Sie alle Informationen zu Land.Voraus! und zum Netz der Regionen.

Porträtfoto von Alexander Scriba

Zur Person

Alexander Scriba hat das Netz der Regionen ins Leben gerufen. Er ist Managing Director der ascrion GmbH.

Erklärvideo Netz der Regionen https://www.youtube.com/watch?v=EkodWK4gLe8

Artikel Teilen