Second-Screen-Nutzung: So verändert sich unser Medienkonsum - Digitales Bürgernetz

Second-Screen-Nutzung: So verändert sich unser Medienkonsum

Service 2. Juni 2020

Das Internet bestimmt zu einem großen Teil unseren heutigen Medienalltag: Sowohl das lineare Fernsehprogramm als auch das Radio erreichen uns über digitale Empfänger. Zusätzlich wird online geshoppt, gestreamt und gezockt. Termine werden vereinbart, Nachrichten gelesen, Restaurantbesuche geplant und selbst die Sprechstunde des Arztes kann online besucht werden.

Internetdienste haben sich so sehr in unserem Alltag verankert, dass sie kaum noch wegzudenken sind. Dazu kommt aber noch eine weitere Komponente, die neu ist: die Second- und Third-Screen-Nutzung. Das beschreibt die Tatsache, dass wir nicht nur ein Medium zur Zeit konsumieren, sondern parallel mehrere.

Ein sehr klassisches Beispiel für die Second-Screen-Nutzung ist dabei der Tatort, der – noch während die Sendung läuft – parallel auf Twitter oder Facebook diskutiert wird. Und auch, wenn man gerade nicht mit der Sendung selbst beschäftigt ist, dann werden soziale Netzwerke durchforstet, Nachrichten gelesen oder Messenger-Dienste (z.B. WhatsApp) benutzt.

Gerade TV-Sender befürchten, dass das lineare Fernsehen durch dieses Verhalten zu einem Nebenbei-Medium wird. Ganz ähnlich, wie es einst dem Radio ergangen ist – übrigens dank des Fernsehens. Und in wissenschaftlichen Kreisen streitet man sich um die Deutung. Ist diese neue Form des Multitaskings wichtig für unsere zukünftige Gesellschaft? Erlernen wir sie gerade spielerisch? Oder ist das nur der direkte Weg zu einer geringeren Aufmerksamkeitsspanne?

Sicher ist auf jeden Fall: Es ist ein Massenphänomen. Die ARD-/ZDF-Onlinestudie hat beispielsweise ermittelt, dass 45% der Gesamtbevölkerung ein zweites Gerät während des TV-Konsums nutzen. Bei Jüngeren liegt diese Zahl noch einmal höher. Und tatsächlich ist gerade bei Menschen ab 14 Jahren eine Tendenz zum dritten oder sogar vierten Screen absehbar. Denn neben dem Online-Stream, der auf dem Fernseher läuft, wird oftmals nebenbei mit Freunden ge-facetimed, Musik gestreamt oder auf der Konsole gespielt.

Verändert sich also unser Medienkonsum? Definitiv. Und gerade für die parallele Nutzung ist eine stabile Internetleitung dringend nötig. Parallele Bildschirmnutzung benötigt natürlich viel Bandbreite, die aber ein Glafaseranschluss ohne Probleme abdeckt.

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