Authentifizierungsverfahren im Überblick | Deutsche Glasfaser

Authentifizierungsverfahren: Sicherheit im digitalen Zeitalter

Service 7. August 2025

E-Mail, Online-Shopping, Social Media, E-Banking und Co. – das digitale Leben erfordert zahlreiche Benutzerkonten. Auf diesen sind teils auch sensible persönliche Daten hinterlegt: Daten, die es zu schützen gilt. Doch angesichts wachsender digitaler Bedrohungen reicht das klassische Passwort als Schutzmaßnahme im digitalen Umfeld meist nicht mehr aus.

Und genau hier kommen spezielle Authentifizierungsverfahren ins Spiel, die Nutzerkonten zusätzlich schützen sollen. Wir klären, was Authentifizierung ist, welche verschiedenen Methoden es gibt und wie Sie die passende für Ihre Bedürfnisse finden.


Inhaltsverzeichnis

1. Was ist ein Authentifizierungsverfahren?

2. Warum ist ein Authentifizierungsverfahren wichtig?

3. Welche Authentifizierungsmethoden gibt es?

4. Das passende Authentifizierungsverfahren wählen – Tipps

5. Fazit: Mit Authentifizierungsverfahren zu besserem digitalem Schutz


Was ist ein Authentifizierungsverfahren?

Mithilfe eines Authentifizierungsverfahrens wird die Identität eines Benutzers gegenüber einem System überprüft. Sprich: Eine Authentifizierung ist wie eine Art digitaler Ausweis – ein Ausweis, der dafür sorgt, dass nur berechtigte Personen Zugang zu einem Benutzerkonto erhalten. Indem Online-Konten mit einer speziellen Sicherheitshürde versehen werden, tragen Authentifizierungsverfahren zu mehr Sicherheit im digitalen Alltag bei.

Bei der Überprüfung stützen sich die verschiedenen Authentifizierungsverfahren meist auf einen der drei folgenden Faktoren:

  1. Wissens-Faktor: Die Authentifizierung fragt nach Wissen, das nur der Nutzer haben kann (etwa Passwort, Sicherheitsfrage etc.)
  2. Besitz-Faktor: Die Überprüfung erfolgt mithilfe eines Besitzes, den nur der Nutzer hat (etwa Smartphone, Smartcard etc.)
  3. Biometrie-Faktor: Die Authentifizierung erfolgt mithilfe biometrischer Daten (etwa Fingerabdruck, Gesichtserkennung etc.) 

Warum ist ein Authentifizierungsverfahren wichtig?

Ein Authentifizierungsverfahren ist wichtig, um die Zugänge zu Benutzerkonten und die dort hinterlegten persönlichen Daten im Netz vor Fremdzugriff zu schützen.

Viele Personen sind sich gar nicht bewusst, wie viele ihrer Daten auf den verschiedenen Nutzerkonten gespeichert werden – von Namen über Adressen bis hin zu vertraulichen Zahlungsinformationen. Das Problem dabei ist allerdings nicht, dass diese Informationen dort existieren, sondern dass sie äußerst attraktiv für Cyber-Kriminelle sind.

Mithilfe verschiedener Maschen versuchen Hacker und Co., die Benutzerauthentifizierung zu übergehen und so auf die persönlichen Konten von Nutzern zuzugreifen. Umso wichtiger ist es, dass man verlässliche Authentifizierungsmethoden wählt, die eine hohe Sicherheit garantieren. Welche das sind, klären wir jetzt.

Welche Authentifizierungsmethoden gibt es?

Es gibt zahlreiche verschiedene Authentifizierungsmethoden. Im Folgenden werden wir uns die gängigsten Identitätsnachweise genauer anschauen:

  • Passwort-Authentifizierung
  • Zwei-Faktor-/Mehr-Faktor-Authentisierung
  • Biometrische Authentifizierung
  • Smartcards

Passwort-Authentifizierung – ein veralteter Standard

Jeder, der ein Benutzerkonto im Internet besitzt, kennt die klassische Passwort-Authentifizierung, denn diese ist der gängige Standard. Dabei legt der Nutzer ein persönliches Passwort fest, das er bei jedem Log-in erneut eingeben muss, um auf sein Konto zuzugreifen.

Wie sicher diese Methode zur Autorisierung ist, hängt von der Komplexität des gewählten Passwortes ab. Um ausreichend Schutz zu gewährleisten, sollte das Passwort folgende Anforderungen erfüllen:

  • Mindestens 8 Zeichen
  • Klein- und Großbuchstaben
  • Zahlen
  • Sonderzeichen

Leicht zu erratende Passwörter wie simple Ziffernfolgen (12345) oder stark personalisierte Angaben, wie Namen oder Geburtsdaten, sollten nicht genutzt werden. Am sichersten sind willkürliche Abfolgen, die alle der genannten Anforderungen erfüllen.

Im modernen Digitalumfeld gilt die Passwort-Authentifizierung aber auch bei einem starken Passwort nicht als ausreichend sicher. Aus diesem Grund wird der klassische Passwortschutz heutzutage meist mit einem zweiten Authentifizierungsverfahren gepaart – und das führt uns zur sogenannten Zwei-Faktor-Authentisierung.

Zwei-Faktor-Authentisierung (2FA)

Die Zwei-Faktor-Authentisierung – kurz 2FA – ist eine der am weitverbreitetsten Methoden zur Identitätsbestätigung im Netz. Wie der Name schon verrät, nutzt das Verfahren zwei verschiedene Faktoren zur Überprüfung der Nutzer. Es wird also eine zweite Hürde in die Identitätsüberprüfung eingebaut, was diese Methode besonders sicher macht.

Der erste Faktor ist meistens das persönliche Passwort, das beim Log-in eingegeben werden muss. Der zweite Faktor kann sich dann unterscheiden. Üblich ist hier die Eingabe eines Codes oder eines Einmalpassworts, das dem Kontoinhaber entweder per E-Mail, SMS oder spezieller Authenticator-App zugeschickt wird. Wer den Code nicht hat, kann sich auch nicht im Benutzerkonto anmelden.

Um sich Fremdzugriff auf das Konto zu verschaffen, müsste man sowohl das Passwort knacken als auch Zugang zum E-Mail-Konto oder zum Handy des Besitzers haben. Diese doppelte Hürde erschwert Kriminellen ihre Taten erheblich und schützt Online-Konten effektiv.

Diese Art der Authentifizierung ist vor allem beim Online-Shopping, in sozialen Netzwerken oder auch bei Cloud-Diensten weit verbreitet.

Multi-Faktor- Authentisierung (MFA)

Die sogenannte Multi-Faktor-Authentisierung (MFA) geht noch einen Schritt weiter. Statt nur zwei Faktoren wie bei der 2FA nutzt diese Methode diverse verschiedene Faktoren, um eine Identitätsüberprüfung durchzuführen.

Bei einer solchen Authentifizierungsmethode müssen dann nicht nur ein Passwort und ein Code eingegeben werden, sondern vielleicht auch biometrische Daten, wie ein Fingerabdruck. Diese Kombination gewährt höchste Sicherheit gegen Angreifer und kommt daher vor allem bei Unternehmen, Behörden oder kritischen Infrastrukturen zum Einsatz.  

Biometrische Authentifizierung

Die biometrische Authentifizierung ist nicht nur effektiv, sondern auch komfortabel für die Nutzer. Hier erfolgt die Identifikation des Besitzers anhand verschiedener körperlicher Merkmale, wie etwa Fingerabdruck, Gesicht oder auch Stimme. All diese biometrischen Informationen sind einzigartig und in der Regel nur sehr schwer zu kopieren, was hohe Sicherheit gewährleistet. Ein weiterer Vorteil: Anders als Passwörter kann man seine biometrischen Daten auch nicht vergessen.

Oft werden biometrische Daten als Hauptauthentifizierung, anstatt eines Passwortes oder einer PIN genutzt – etwa beim Handy-Entsperren. Da biometrische Daten schwerer zu fälschen sind, erscheint das für viele Nutzer als ausreichend. Doch am sichersten ist es auch hier, die biometrische Identifikation im Rahmen einer 2FA zu nutzen und durch Passwörter als zweite Sicherheitshürde zu ergänzen. So werden Schwachstellen minimiert.

Biometrische Merkmale dienen hauptsächlich bei sehr wichtigen Anwendungen wie etwa Online-Banking oder aber bei Mobilgeräten wie Smartphones als Schutzmaßnahme. Dort ist der Zugriff via Fingerabdruck oder Gesichtserkennung weit verbreitet.  

Smartcards

Bei einer Smartcard handelt es sich um eine Chipkarte, auf der persönliche Anmeldedaten hinterlegt sind, die als Authentifizierung dienen. Um diese nutzen zu können, ist meist ein spezielles Lesegerät erforderlich – etwa in Form eines USB-Sticks. Dieses Lesegerät übermittelt die Anmeldedaten dann an das entsprechende System und gewährt die Authentifizierung. Diese Authentifizierungsmethode gilt als sehr sicher, da zur digitalen Anmeldung ein physisches Objekt benötigt wird, über das nur der Kontobesitzer verfügt.

Alternativ zur physischen Karte gibt es auch virtuelle Smartcards. Diese werden mittels eines speziellen Programms auf einem sicheren und abgeschotteten Hardwareteil des Computers gespeichert – beispielsweise auf dem TPM (Trusted Platform Module). Fest dort verankert wird der persönliche Computer selbst zum Lesegerät und generiert die digitalen Zugangsschlüssel. Diese Methode eignet sich auch für eine 2FA, indem die virtuelle Smartcard beispielsweise noch mit einem PIN oder Passwort gesichert wird (Besitz + Wissen).

Ähnlich wie die MFA finden auch Smartcards weniger im alltäglichen Online-Umfeld Verwendung als vielmehr in Unternehmen und Behörden. Dort werden sie oft als Authentifizierung für den Zugriff auf geschützte Systeme und Netzwerke genutzt.

Das passende Authentifizierungsverfahren wählen – Tipps

Bevor Sie sich bei einem Online-Dienst für ein Authentifizierungsverfahren entscheiden, sollten Sie sich folgende Fragen stellen:

  • Welche Daten sollen geschützt werden? Je nachdem, wie sensibel die hinterlegten Daten sind, muss der Schutz entsprechend höher ausfallen. Besonders schützenswert sind etwa Zahlungsinformationen oder auch Gesundheitsdaten.
  • Welches Verfahren ist für mich am benutzerfreundlichsten? Die Methode muss alltagstauglich und effizient sein. Welche Geräte nutze ich und welche Methoden kann ich überhaupt verwenden (SMS, E-Mail etc.)?
  • Ist ein mehrstufiges Verfahren nötig bzw. sinnvoll? Je nach Sicherheitsgrad der gewählten Erst-Methode kann ein mehrstufiger Identitätsnachweis sinnvoll sein – vor allem etwa bei einem unzureichenden Passwortschutz. Hier gilt es aber auch, Aufwand und Nutzen abzuwägen. Konten mit irrelevanten Informationen benötigen unter Umständen keine 2FA, sondern nur eine verlässliche Erst-Methode wie etwa die Autorisierung mit biometrischen Daten. Bei sensiblen Anwendungen wie Online-Banking hingegen sollte stets eine 2FA genutzt werden.

In vielen Fällen haben Nutzer leider nicht die freie Wahl, wie genau sie ihre Benutzerkonten schützen möchten. Denn: Primär entscheiden die Dienstleister, welche Autorisierungsverfahren sie überhaupt anbieten. Oft können die Nutzer aber entscheiden, ob sie eine einfache Autorisierung oder aber eine Zwei-Faktor-Autorisierung nutzen möchten. Und hier gibt es dann oft auch verschiedene Möglichkeiten: E-Mail, SMS, Authenticator-App für Smartphone etc.

Hier sollte man dann die Methode wählen, die sich am einfachsten in den Alltag integrieren lässt. Für die Arbeit eignet sich eventuell das E-Mail-Verfahren am besten. Wer in der Freizeit sein Smartphone sowieso immer dabei hat, loggt sich per SMS oder App schneller ein als per Mail.

Fazit: Mit Authentifizierungsverfahren zu besserem digitalem Schutz

Eine verlässliche Benutzerauthentifizierung ist ein wertvolles Werkzeug für mehr Sicherheit im Netz. Durch eine Identitätsüberprüfung wird nicht nur Fremdzugriff verhindert, auch persönliche Daten werden geschützt. Doch oft reicht ein klassischer Passwortschutz nicht mehr aus, denn er hat zu viele Schwachstellen. Somit geht der Trend zur passwortlosen Authentifizierung.

Wo ein Passwort heutzutage nicht mehr genügt, dienen nun verlässlichere Methoden wie eine biometrische Identifikation oder eine Zwei-Faktor-Authentisierung als Zugriffskontrolle. Gerade mehrstufige Authentifizierungsmethoden gelten als sehr sicher und sollten die erste Wahl bei der Online-Nutzung sein.

Am besten überprüfen Sie Ihre Online-Konten regelmäßig und passen Ihre Authentisierungen bei Bedarf an – vielleicht bietet der ein oder andere Dienst ja neue Möglichkeiten für besseren Schutz an. Wenn ja, sollten Sie diesen auf jeden Fall nutzen.  Tipp: Weitere IT-Sicherheitsmaßnahmen sowie alle wichtigen Informationen rund um Antivirus-Software finden Sie in unseren weiterführenden Beiträgen zum Thema Cyber-Security.

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