Fünf Online-Beratungsangebote in Krisen - Digitales Bürgernetz

In der Krise nicht allein: Hilfe gibt es auch online

#Gesundheit 25. November 2021

Online-Beratungsangebote sind eine gute Alternative für Menschen in Krisensituationen. © Christin Hume/Unsplash

Per Chat oder per E-Mail und egal, wo jemand wohnt: Online-Beratungsangebote sind eine gute Alternative für Menschen in Krisensituationen. Denn gerade in ländlichen Regionen fehlen oft die Hilfsmöglichkeiten vor Ort. Wir stellen fünf Portale vor.

Hilfetelefon „Gewalt gegen Frauen“

365 Tage im Jahr ist das Hilfetelefon „Gewalt gegen Frauen“ bundesweit erreichbar. Frauen, die Gewalt erleben oder erlebt haben, können nicht nur dort anrufen, sondern sich auch online beraten lassen: anonym, sicher und kostenfrei. Qualifizierte Beraterinnen stehen ihnen zur Seite und vermitteln bei Bedarf auch an eine Frauenberatungsstelle oder ein Frauenhaus in der Nähe. Es werden keine persönlichen Daten abgefragt und gespeichert. Wer sich per Chat beraten lassen möchte, legt sich ein anonymes Benutzer-Konto an – mit einem selbst gewählten Benutzernamen und Passwort. Die Chat-Beratung ist verschlüsselt, sodass niemand von außen Einblick nehmen kann. Auch die Beratung per E-Mail ist geschützt. Die Bundesregierung hat das Hilfetelefon im März 2013 eingerichtet. Seitdem wurden über 280.000 Beratungen durchgeführt, auch in anderen Sprachen.

Weitere Informationen.

Telefonseelsorge

Seit mehr als 25 Jahren bietet die Telefonseelsorge eine Beratung für Menschen an, die in einer Krise sind. Weil sie Probleme mit der Partnerin haben, sich einsam fühlen, schwer krank sind, Mobbing in der Schule oder am Arbeitsplatz erleben. Das Angebot steht allen Menschen offen. Mit der Online-Seelsorge werden vor allem auch Jüngere erreicht. Wer das Angebot nicht per Telefon, sondern per E-Mail oder Chat nutzen möchte, wählt einen Benutzernamen und ein Passwort aus und kann sich mit einer ehrenamtlichen Mitarbeiterin oder einem ehrenamtlichen Mitarbeiter austauschen. Die Beratung ist anonym und geschützt. Weitere Informationen.

Pausentaste

Das Projekt „Pausentaste – wer anderen hilft, braucht manchmal selber Hilfe“ wendet sich an Kinder und Jugendliche, die sich um einen chronisch kranken oder pflegebedürftigen Angehörigen kümmern. Etwa 480.000 junge Menschen in Deutschland pflegen ihre kranke Mutter, den Bruder mit Behinderung oder die demente Oma. Damit verbunden sind häufig Überforderung, Angst, Stress, Einsamkeit oder Probleme in der Schule. „Pausentaste“ ist ein Online-Portal, das sie dabei unterstützt, auf sich selbst zu achten und Pausen einzulegen. Dort finden Interessierte Erfahrungsberichte und können über eine Datenbank Beratungsstellen und Gesprächsgruppen in der Nähe finden. Die Online-Beratung übernimmt die Nummer gegen Kummer. Mehr dazu hier.

Das Digitale Bürgernetz

Mehr Geschichten vom Digitalen Bürgernetz auf Instagram.

Nummer gegen Kummer

Die Nummer gegen Kummer ist Ansprechpartner für Kinder, Jugendliche und Eltern. Wer Sorgen, Probleme oder Stress zuhause oder mit Freunden in der Schule hat, findet dort ein offenes Ohr und bekommt Tipps, wie es ihr oder ihm wieder besser geht. Neben einer Telefon-Hotline wird auch eine Online-Beratung angeboten. 2020 wurden fast 13.700 Beratungen per Chat oder E-Mail durchgeführt. Gegenüber dem Vorjahr ist die Zahl um 31 Prozent gestiegen. Die Beratung ist kostenlos und absolut vertraulich.

Weitere Informationen.

Digitales Bürgernetz - Immer aktuell

Mehr Geschichten vom Digitalen Bürgernetz auf Twitter.

bke Elternberatung

Das Leben mit Kindern kann manchmal ganz schön anstrengend sein. Für gestresste Eltern bietet die Bundeskonferenz für Erziehungsberatung e.V. (bke) eine Online-Beratung an: anonym, kostenfrei und datensicher. Interessierte können sich jederzeit registrieren. Für die Erziehungsberatung gibt es drei Möglichkeiten: per E-Mail, im Einzelchat oder im Gruppenchat. Die Beratung übernehmen Fachkräfte, die auch in einer Erziehungsberatungsstelle tätig sind. Sie begleiten Mütter und Väter bei schwierigen Problemen und leiten die Gruppen- oder Themenchats, in denen sich Eltern mit anderen Eltern austauschen können. In Kooperation mit dem Nationalen Zentrum Frühe Hilfen (NZFH) bietet die bke auch Online-Beratungen für Schwangere an. Weitere Informationen.

Artikel Teilen