Homeoffice: zu Hause arbeiten | Deutsche Glasfaser

Homeoffice – alles, was Arbeitnehmer wissen müssen

Service 5. Mai 2025

Homeoffice, Heimarbeit, mobiles Arbeiten, Remote Work und Telearbeit – alles Bezeichnungen für ein Phänomen, das in den vergangenen Jahren einen erheblichen Aufschwung erlebt hat. Während die Arbeit von zu Hause aus lange Zeit Freiberuflern und Kreativen vorbehalten und für einen Großteil der Arbeitnehmer undenkbar war, haben heute immer mehr Berufsgruppen die Möglichkeit, aus dem Homeoffice zu arbeiten – sofern der Job es denn zulässt und der Arbeitgeber flexible Arbeitsmodelle unterstützt. Und dafür gibt es – anders als anfänglich vielleicht erwartet – durchaus gute Gründe.

Wir zeigen, welche Vorteile die Arbeit aus dem Homeoffice mit sich bringt, was es Grundlegendes zu beachten gibt und mit welchen Tipps das Projekt Homeoffice für Arbeitnehmer wie auch für Arbeitgeber zum Erfolg wird.


Inhaltsverzeichnis

1. Was ist Homeoffice und wie funktioniert das Prinzip?

2. Schritt für Schritt zur erfolgreichen Heimarbeit

3. Vorteile: Warum und für wen lohnt sich Homeoffice?

4. Mobiles Arbeiten als Zukunftstrend – im Homeoffice und darüber hinaus


Was ist Homeoffice und wie funktioniert das Prinzip?

Homeoffice bezeichnet sowohl die Arbeit von zu Hause aus als Ganzes als auch den Arbeitsplatz im Spezifischen – also das Office bzw. Büro in den eigenen vier Wänden. Oft wird diese Arbeitsform auch als Heimarbeit oder auch Telearbeit, Remote Work und mobiles Arbeiten bezeichnet – auch wenn es strenggenommen leichte Bedeutungsunterschiede gibt. So weit, so gut.

Entwicklung und Bedeutung von Homeoffice

Betrachtet man das Thema allerdings etwas ganzheitlicher und realistischer, wird schnell klar, dass noch mehr Faktoren mit reinspielen. Denn auch wenn Homeoffice an sich kein gänzlich neuartiges Phänomen ist, spielt es für die meisten Arbeitnehmer erst seit vergleichsweise kurzer Zeit eine Rolle, genauer seit der Corona-Pandemie. Im Kontext von strengen Auflagen und Einschränkungen zum Schutz der Bevölkerung erschien die Heimarbeit, die Arbeitgeber bislang für unproduktiv gehalten und daher abgelehnt hatten, plötzlich als die einzige Möglichkeit, den wirtschaftlichen Betrieb aufrechtzuerhalten.  

Seither hat sich einiges getan – und auch wenn die Umstände sich geändert haben und die Notwendigkeit nicht mehr unbedingt gegeben sein mag, ist das Homeoffice in vielen Betrieben geblieben. Weniger als Überbleibsel, sondern vielmehr als erster Schritt in eine flexible, zukunftsfähige Arbeitswelt. Damit steht Homeoffice für New Work, Digitalisierung und vielleicht auch für ein generelles Umdenken.

Gängige Homeoffice-Arbeitsmodelle

Inzwischen haben sich verschiedene Arbeitsmodelle etabliert, in denen die Telearbeit Berücksichtigung findet und unterschiedlich stark eingebunden wird. Je nach Unternehmensvorgabe – für gewöhnlich festgehalten im Arbeitsvertrag oder in der Betriebsvereinbarung – können Mitarbeiter zum Beispiel:

  • Komplett als Remote- oder Homeoffice-Kraft angestellt sein und damit 100 % Telearbeit leisten
  • Feste Homeoffice-Tage in der Woche haben – z. B. jeden Dienstag und Donnerstag
  • Ihre Homeoffice-Tage flexibel legen, dabei aber ein vorgegebenes Maximum nicht überschreiten – z. B. 2 oder 3 Homeoffice-Tage bei einer 5-Tage-Woche
  • Bei Bedarf und auf Anfrage aus dem Homeoffice arbeiten – z. B. bei wichtigen Terminen, Betreuungsengpässen etc.

Natürlich gibt es auch Berufe, die für die Arbeit von zu Hause aus gar nicht geeignet sind – zum Beispiel im Handwerk, in der Pflege oder im Außendienst. Umgekehrt reicht die Tatsache, dass sich ein Job für die Heimarbeit eignet, längst nicht aus, um Anspruch auf Homeoffice erheben zu können. Diese Entscheidung liegt beim Vorgesetzten und ist eine Frage der Unternehmenskultur. Aber: Die Akzeptanz des Arbeitsmodells wächst. Viele Unternehmen entscheiden sich dabei für die Teilregelung, sprich für eine Mischung aus Büro- und Homeoffice-Tagen, in der erstere überwiegen. 

Schritt für Schritt zur erfolgreichen Heimarbeit

Damit Homeoffice als Arbeitsmodell einen Mehrwert für Arbeitnehmer und Arbeitgeber bieten und auf lange Sicht erfolgreich in den Arbeitsalltag eingebunden werden kann, gilt es einige Punkte zu berücksichtigen. Zunächst müssen die richtigen Voraussetzungen geschaffen werden – rechtlich, technisch wie auch mit Blick auf die Arbeitsmoral und -einstellung.

1. Eine solide Homeoffice-Grundlage schaffen

Die Einführung einer Homeoffice-Option geht mit einer Öffnung der Arbeitsform bzw. insbesondere des Arbeitsplatzes einher. Das bringt zunächst einige technische Herausforderungen mit sich:

  • Damit Kollegen nicht nur vor Ort, sondern auch zu Hause produktiv arbeiten können, brauchen sie Zugriff auf sämtliche Systeme und Arbeitsmittel. Dafür bedarf es einer sicheren Anbindung an das Firmennetz zum Beispiel per VPN.
  • Materialien und Programme müssen digitalisiert und nach Möglichkeit auch dezentralisiert werden, sodass sie beispielsweise über die Cloud genutzt und so von mehreren Mitarbeitern an unterschiedlichen Standorten parallel verwendet werden können.
  • Präsenz-Termine müssen, sofern sie nicht ausschließlich an Tagen stattfinden, an denen alle Mitarbeiter im Büro sind, ins digitale Umfeld überführt werden – am besten in Form von Videokonferenzen. Zudem braucht es digitale Kommunikationstools, virtuelle Telefonanlagen oder Rufumleitungen und vieles mehr.
  • Auch zu Hause muss eine gewisse technische Infrastruktur vorhanden sein – eine schnelle, stabile Internetverbindung ist dabei das A und O. Außerdem ist eine technische Grundausstattung aus Laptop, Headset, Tastatur, Maus sowie ggf. Monitor(en) nötig. Diese stellt im Idealfall der Arbeitgeber zur Verfügung.

Darüber hinaus müssen die Mitarbeiter auf das neue Arbeitsmodell vorbereitet werden: Sämtliche Anforderungen und Regelungen sowie Freiheiten und Einschränkungen sollten vorab klar definiert und kommuniziert werden. Nicht nur einmalig und mündlich, sondern so, dass sie jederzeit nachgelesen werden können. Hierfür eignet sich die Betriebsvereinbarung, die beispielsweise durch ein jederzeit und für alle einsehbares Homeoffice-Regelwerk in einem Wiki ergänzt werden kann.

2. Das Heimbüro professionell einrichten

Gerade wenn die Arbeit aus dem Eigenheim keine einmalige oder seltene Sache sein soll, brauchen Sie einen strukturierten, möglichst professionell eingerichteten Homeoffice-Arbeitsplatz, um produktiv arbeiten zu können. Nur so lässt sich sicherstellen, dass die Heimarbeit sich nicht wie ein Kompromiss anfühlt, sondern dieselben Erfolge ermöglicht wie die Arbeit im Büro.

  • Eine klare räumliche Abgrenzung des Arbeitsplatzes vom Wohnbereich fördert die Konzentration und stellt sicher, dass die Grenzen zwischen Beruflichem und Privatem gewahrt werden.
  • Ein heller Arbeitsplatz mit einem ordentlichen, gut strukturierten Schreibtisch, einem bequemen Bürostuhl und einer Übersicht über To-dos und Termine bietet Raum für Kreativität und Fokus.

Homeoffice einrichten – so geht’s

3. Den Arbeitsplatz richtig ausstatten

Ist die grundlegende Einrichtung des heimischen Arbeitsplatzes abgeschlossen, geht es an die Detailarbeit: Jetzt gilt es, eine Wohlfühl-Atmosphäre zu schaffen, in der Sie sich voll und ganz auf die Arbeit konzentrieren und sich selbst zu Höchstleistungen motivieren können. Hier bietet das Homeoffice besonders viele Freiheiten – der Kreativität sind keine Grenzen gesetzt und die Auswahl an hilfreichen, teils innovativen Gadgets ist riesig:

  • Tageslichtlampen und stimmungsvolle Lichtelemente können sich positiv auf die Arbeitsleistung und den Wohlfühl-Faktor auswirken.
  • Ergonomische Büromöbel und -utensilien schaffen eine gesunde Arbeitsumgebung und erhöhen den Komfort.
  • Von Schreibtisch-Organizern über Noise-Cancelling-Kopfhörer bis hin zu Docking-Stationen und Smartphone-Ablagen finden sich zahlreiche Gadgets, um den Arbeitsplatz zu strukturieren, Ablenkungen zu reduzieren und die Konzentrationsfähigkeit zu verbessern.
  • Dekorative Elemente und innovative Spielereien verleihen dem Homeoffice-Arbeitsplatz eine persönliche Note und schaffen einen Ort, an dem man gern Zeit verbringt und Großes bewirkt.

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4. Zum Homeoffice-Profi werden

Die Arbeit im Homeoffice ist anders als vor Ort im Büro mit den Kollegen. Anfänglich ist der Wechsel zur Telearbeit deshalb erstmal eine Umstellung, die einige Herausforderungen mit sich bringt. Ein guter Plan und eine klare Struktur geben Homeoffice-Neulingen Sicherheit und helfen dabei, sich schnell mit der neuen Situation anzufreunden und das Beste rauszuholen.

Mit einer Reihe von Tipps fällt die Umgewöhnung leichter und die Arbeit von zu Hause wird zum Erfolg – auch aus wirtschaftlicher Sicht:

  • Feste Zeiten, wiederkehrende Routinen und klare Absprachen machen es leichter, im eigenen Zuhause diszipliniert zu arbeiten.
  • Organisationstools für To-dos und daspersönliche Zeitmanagement helfen, die Arbeitszeit ohne Druck von außen effizient zu nutzen.
  • Business-Chats, Videokonferenzen und eine auf digitale Teams zugeschnittene Kommunikationsstrategie stellen sicher, dass Kollegen im engen Austausch bleiben. Das ist nicht nur wichtig für den Unternehmenserfolg, sondern auch für das soziale Miteinander.

Unsere Tipps fürs Homeoffice

Vorteile: Warum und für wen lohnt sich Homeoffice?

Dass die Arbeit von zu Hause ein großes Plus an Komfort bedeutet, liegt auf der Hand. Darüber hinaus kann sich die Isolation im Heimbüro – je nach Aufgabenbereich – auch positiv auf die Arbeitsleistung auswirken, vor allem wenn Arbeitnehmer überwiegend eigenständig agieren und dabei über Stunden hinweg fokussiert und konzentriert arbeiten müssen. Gerade für technische Deep Dives, akribische Schreibarbeit, umfangreiche Recherchen oder auch kreative Prozesse – beispielsweise bei der Bearbeitung von Fotos und Videos oder der Produktion von Sound-Elementen – eignet sich eine ruhige Homeoffice-Umgebung oftmals besser als ein belebtes Büro.

Hinzu kommen weitere Vorteile:

  • Zeitgewinn und Work-Life-Balance: Im Homeoffice entfällt der Arbeitsweg. Dieser geht oftmals mit einem erheblichen Zeitverlust einher – insbesondere, wenn Beschäftigte z. B. im ländlichen Raum leben und für die Arbeit in die nächstgelegene Stadt pendeln müssen. Die gewonnene Zeit lässt sich frei nutzen: um den Feierabend mit Familie und Freunden zu verbringen, Sport zu treiben, Hobbys nachzugehen, Haus- und Gartenarbeit zu erledigen oder auch um morgens achtsam und entschleunigt in den Tag zu starten.
  • Mehr Flexibilität bei Terminen: Oft fällt es schwer, wichtige Termine mit dem Arbeitsalltag zu vereinbaren. Muss z. B. zu Hause etwas repariert werden, kann die Terminfindung mit dem Handwerker oder Elektriker zur Herausforderung werden, wenn die Bewohner den ganzen Tag im Büro verbringen. Dabei brauchen Fachleute meist keine Unterstützung, sondern lediglich Zutritt zum Haus. Im Homeoffice lassen sich solche Verpflichtungen mühelos nebenbei erledigen – ohne dafür Urlaub nehmen oder die Arbeitszeit aufwenden und später nachholen zu müssen.
  • Arbeitsbeginn ohne Hindernisse: Ein längerer Arbeitsweg bietet automatisch auch mehr Raum für unerwartete Zwischenfälle und stellt immer auch ein gewisses Risiko dar. Wer zum Arbeiten zu Hause bleibt, ist nicht auf Bus und Bahn angewiesen und muss im Winter bei Glätte und Schnee nicht die Scheiben freikratzen und sich auf glatte Straßen wagen – all das mag zwar banal wirken, kann aber durchaus zum Stressfaktor werden. Im Homeoffice gibt es diesen nicht.
  • Weniger Fahrtwege, weniger CO₂: Studien zufolge produzieren Berufspendler allein durch den Fahrtweg zur Arbeit und von der Arbeit nach Hause rund 1,5 Tonnen CO₂ pro Jahr. Diese Emissionen lassen sich durch Telearbeit vermeiden. Damit profitiert auch die Umwelt, wenn mehr Menschen im Homeoffice arbeiten. 

Neben diesen alltagsnahen Vorzügen steigen mit der Möglichkeit, mobil zu arbeiten, auch die Auswahlmöglichkeiten am Arbeitsmarkt: Unternehmen mit einer freien Homeoffice-Politik weiten ihr Einzugsgebiet immens aus und erhöhen damit die Chancen, qualifiziertes Fachpersonal zu gewinnen. Im Umkehrschluss ergeben sich für Arbeitssuchende potenziell mehr attraktive Angebote als bei einer Suche, die sich auf das enge lokale Umfeld begrenzt.

Inwieweit die Vorteile dieses Arbeitsmodells potenzielle Risiken überwiegen – von sozialer Isolation über fehlende Zugehörigkeit bis hin zu Schwierigkeiten bei der Selbstdisziplinierung und der Trennung von Arbeit und Privatleben –, hängt sowohl vom individuellen Charakter einer Person als auch von der erfolgreichen Implementierung des Homeoffice-Konzepts im Unternehmen und im Alltag der Arbeitnehmer ab.  

Mobiles Arbeiten als Zukunftstrend – im Homeoffice und darüber hinaus

Homeoffice wird oft mit mobilem Arbeiten oder Remote Work gleichgesetzt. Dabei ist die Arbeit aus dem heimischen Büro nur ein Beispiel dafür, wie ein mobiles Arbeitsmodell aussehen kann – wenn auch das wohl prominenteste.

Gemeinhin gilt: Homeoffice ist Remote-Arbeit, aber Remote-Arbeit kann viele Formen annehmen und ist folglich nicht unbedingt ans Homeoffice gebunden. Mobiles Arbeiten kann zum Beispiel auch im Zug erfolgen, im Camper auf einer Tour quer durch Deutschland oder während eines Aufenthalts in einem anderen Land.

Wichtig: Was erlaubt ist und was nicht, variiert von Arbeitgeber zu Arbeitgeber.

Workation – Urlaubsgefühle bei der Arbeit

Eine vielversprechende Form von Remote Work ist zum Beispiel die Workation: ein Arbeitsmodell, bei dem die Arbeit von einem fernen Ort aus erfolgt – von einem Urlaubsort sozusagen. Denn Workation steht für „work“ und „vacation“, also Arbeit und Urlaub.

Das Prinzip ähnelt dem Homeoffice sehr – nur, dass die Telearbeit nicht aus den eigenen vier Wänden, sondern von einer Destination Ihrer Wahl aus verrichtet wird. So können Arbeitnehmer in andere Kulturen eintauchen, in ungewohnten Umgebungen neue Kraft tanken und dem Alltag entfliehen, dabei aber trotzdem ihrer Arbeit nachgehen.

Die Kosten dafür sind in der Regel selbst zu tragen – es kommt aber auch vor, dass Arbeitgeber zum Beispiel eine Unterkunft für die Workation zur Verfügung stellen.

Wissenswertes zur Workation

Digital und überall – Arbeitsmarkt der Zukunft?

Die Digitalisierung verändert den Arbeitsmarkt in sämtlichen Bereichen – und trägt zweifelsohne dazu bei, dass starre Strukturen aufgeweicht und Grenzen verschoben werden. In einer gut vernetzten Welt lassen sich viele Jobs von überall aus erledigen: aus dem Eigenheim, aus einer Ferienwohnung auf Mallorca oder sogar an Orten, die einem beim Gedanken an Arbeit zunächst gar nicht in den Sinn kommen – sei es ein verlassener Strand in Thailand oder eine Hängematte im kolumbianischen Dschungel.

Was für einen kleinen Kreis zukunftsgewandter digitaler Nomaden heute schon die Realität sein mag, ist für die meisten Unternehmen noch Zukunftsmusik – für viele sogar unvorstellbar. In unserem weiterführenden Beitrag schauen wir uns an, welche unkonventionellen Formen Remote Work annehmen kann, und werfen einen Blick darauf, wie, unter welchen Voraussetzungen und für wen Worldwide Work funktionieren kann.

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