Streaming, Gaming, Videokonferenzen und Social Media – unsere Internetnutzung wird immer anspruchsvoller und aus diesem Grund muss auch der Internetanschluss immer besser und schneller werden.
„Highspeed-Internet“ ist der neue Standard – doch was versteht man eigentlich unter diesem Begriff? Wir klären, ab wann man von Highspeed spricht, für wen sich das schnelle Internet lohnt und welche Internettechnologien dafür zur Verfügung stehen. Zudem geben wir Tipps, wie Sie das passende Highspeed-Internet für Ihre Bedürfnisse finden und worauf es bei der Wahl der Anschlussart und des Internetanbieters zu achten gilt.
Inhaltsverzeichnis
1. Was versteht man unter Highspeed-Internet?
2. Welche Highspeed-fähigen Internettechnologien gibt es?
3. Wie viel Internetgeschwindigkeit brauche ich wirklich?
4. Worauf sollte man bei der Wahl des Highspeed-Internetanschlusses achten?
5. Fazit: So finden Sie das passende Highspeed-Internet für Ihren Alltag
Unter Highspeed-Internet wird eine Internetverbindung mit einer besonders hohen Geschwindigkeit bzw. Übertragungsrate verstanden. Meist spricht man schon ab einer Geschwindigkeit von etwa 25 Mbit/s von „Highspeed-Internet“.
Einen feststehenden Richtwert dafür, ab welcher Internetgeschwindigkeit ein Anschluss offiziell als „highspeed“ gilt, gibt es allerdings nicht. Und aufgrund der stetig wachsenden Anforderungen an die Internetnutzung verschiebt sich der Wert auch immer weiter nach oben. Vielerorts gilt schon heute eine Übertragungsrate von 100 Mbit/s und mehr als moderner Highspeed-Standard.
Grundsätzlich zeichnen sich Highspeed-Internetanschlüsse durch folgende Eigenschaften aus:
Highspeed-Internet kann mithilfe verschiedener Internettechnologien erreicht werden. Im Folgenden geben wir einen Überblick über die gängigsten Technologien, beleuchten deren Vor- und Nachteile und klären, welche Internetgeschwindigkeiten mit der jeweiligen Anschlussart erreicht werden können.
DSL (Digital Subscriber Line) ist das „alte“ Internet, das gängigerweise noch via Kupferkabel bzw. Telefonleitungen übertragen wird. Mit einem herkömmlichen DSL-Anschluss können Internetgeschwindigkeiten von bis zu 16 Mbit/s im Download erreicht werden – hier würde man also noch nicht von „highspeed“ sprechen. Anders sieht es da bei VDSL aus, einer verbesserten DSL-Variante, denn hier können Geschwindigkeiten von bis zu 250 Mbit/s erreicht werden.
Somit bietet VDSL die nötige Übertragungsrate, ist dennoch aber nicht die beste Wahl für eine stabile Highspeed-Internet-Verbindung. Das Internet via Kupferleitungen ist sehr störungsanfällig und damit nicht die verlässlichste Option für eine intensive Internetnutzung. Für den alltäglichen Gebrauch in Form von E-Mails checken, im Netz surfen oder Filme streamen eignet es sich dennoch gut. Bei High-End Anwendungen wie Gaming hingegen stößt DSL aufgrund der oft mangelhaften Latenz schnell an seine Grenzen.
Eine bessere Option in Sachen Geschwindigkeitspotenzial bietet das Kabelinternet – hier können Geschwindigkeiten von bis zu 1 Gbit/s (1.000 Mbit/s) erreicht werden. Kabel ist also definitiv highspeed-internetfähig und zudem sehr stabil.
Der große Nachteil dieser Technologie ist allerdings die „geteilte Bandbreite“, denn beim Kabelinternet teilen sich meist mehrere Haushalte eine Leitung. Wenn also zu viele Parteien auf das Internet zugreifen, etwa zu Stoßzeiten wie abends oder am Wochenende, kann es zu Geschwindigkeitseinbußen kommen. So werden bei entsprechender Auslastung unter Umständen keine Highspeed-Geschwindigkeiten mehr erreicht.
Glasfaser ist die momentan modernste Highspeed-Internettechnologie auf dem Markt. Mithilfe spezieller Lichtfaserleiter werden schon heute Internetgeschwindigkeiten von bis zu 1 Gbit/s im Glasfasernetz erreicht.
Unterschieden wird hier zwischen zwei Anschlussarten:
Ein Glasfaseranschluss bietet viele Vorteile: Er ist äußerst stabil und zuverlässig und ermöglicht dank hoher Bandbreiten eine reibungslose Nutzung mehrerer Geräte gleichzeitig. Zudem ist Glasfaserinternet durch die verwendete Lichttechnologie unempfindlich gegenüber Störungen.
Aufgrund des Potenzials, die momentane Maximalgeschwindigkeit von 1 Gbit/s noch zu übertreffen, wird Glasfaser auch als die Internettechnologie der Zukunft gehandelt und stellt den modernen Standard dar. Kein Wunder also, dass der Glasfaserausbau weiter vorangetrieben wird, um eine flächendeckende Verfügbarkeit in Deutschland zu erreichen.
LTE bzw. 5G sind die Highspeed-Standards für das mobile Internet – also für das Internet via Mobilfunknetz. Wer unterwegs mit dem Handy von schnellem Internet profitieren möchte, sollte also einen Anbieter wählen, der eine der beiden Optionen anbietet. Momentan ist LTE (auch: 4G) am weitesten verbreitet, doch auch das 5G-Netz wird immer weiter ausgebaut und steht mancherorts schon zur Verfügung.
Mithilfe von LTE können in der Praxis Internetgeschwindigkeiten von bis zu 150 Mbit/s erreicht werden, was für die mobile Nutzung mehr als ausreichend ist. 5G geht noch einen Schritt weiter: Mit dem modernsten Mobilfunkstandard werden in der Praxis schon jetzt Übertragungsraten von 300–500 Mbit/s erreicht – mit Potenzial für mehr. Aber Achtung: Hier hängt die tatsächliche Leistung stark mit der Auslastung des Netzes sowie mit der Netzabdeckung und dem genutzten Endgerät zusammen – dieses muss nämlich LTE- oder 5G-fähig sein.
Aufgrund der hohen Geschwindigkeiten verwenden viele Handynutzer ihre mobilen Daten mittlerweile auch für den Hausgebrauch. So ersetzen LTE und ein Hotspot immer öfter die feste WLAN-Verbindung per Router.
All die vorgestellten Internettechnologien sind rein von der möglichen Internetgeschwindigkeit beim Download highspeed-fähig. Unterschiede gibt es allerdings bei der verfügbaren Bandbreite und der Latenz – hier besticht vor allem die Glasfasertechnologie.
Schlussendlich kommt es aber natürlich auch auf den gebuchten Internettarif an, wie gut bzw. schnell die Internetverbindung ist. Um hier die passende Option zu finden, ist es wichtig, die eigenen Bedürfnisse zu kennen und zu ermitteln, wie viel Geschwindigkeit und Bandbreite man im Alltag wirklich braucht.
Wie viel Internetgeschwindigkeit man braucht, hängt von zwei Faktoren ab:
Ein Beispiel:
Für eine einzelne Person, die zu Hause gerne Serien und Filme in HD streamt, würde theoretisch eine Internetgeschwindigkeit von 10 Mbit/s ausreichen, um einen störungsfreien Filmabend zu genießen. Wer gleichzeitig noch gerne online shoppt oder in Social Media unterwegs ist, benötigt entsprechend etwas mehr. Für solche „Wenignutzer“ reicht oft eine Internetgeschwindigkeit von etwa 25 Mbit/s im Alltag aus.
Eine vierköpfige Familie, bei der zwei Parteien gleichzeitig Serien streamen, eine Person im Homeoffice eine Videokonferenz abhält, während wieder eine andere ein Online-Spiel spielt, hat hier ganz andere Anforderungen an das Internet. Für solche „Vielnutzer“ würden 10 Mbit/s bei Parallelnutzung niemals ausreichen, um eine schnelle und stabile Internetverbindung für alle Familienmitglieder zu gewährleisten. Hier wird meist eine Geschwindigkeit von 100 Mbit/s und mehr benötigt, um alle Anwendungen störungsfrei zu nutzen.
Hier eine Übersicht über die grob geschätzten Mbit/s, die für alltägliche Aufgaben benötigt werden:
Online finden sich verschiedene Möglichkeiten, um den eigenen Bedarf anhand von Tätigkeiten und der Anzahl an Personen zu ermitteln – etwa mithilfe spezieller Bandbreiten-Rechner. Oder aber sie rechnen die benötigte Bandbreite grob anhand unserer obenstehenden Auflistung aus. Eine realistische Bedarfsermittlung hilft Ihnen dabei, die benötigte und passende Internetgeschwindigkeit zu ermitteln und so den passenden Internettarif zu wählen.
Tipp: Rechnen Sie hierbei am besten immer mit der möglichen Maximalauslastung, etwa abends oder am Wochenende, wenn alle Familienmitglieder zu Hause sind. So können Sie einen Tarif wählen, der stets ausreichend Internetgeschwindigkeit zur Verfügung stellt.
Bei der Wahl des Highspeed-Internetanschlusses gilt es zuerst, auf die Verfügbarkeit in der eigenen Region zu achten. Der Glasfaserausbau in Deutschland ist beispielsweise noch nicht flächendeckend und das Glasfasernetz nicht überall vorhanden. So kann es sein, dass die gewünschte Internettechnologie bei Ihnen in der Gegend noch gar nicht verfügbar ist.
Informieren Sie sich also vorher, welche Möglichkeiten und welche Internetanbieter es an Ihrem Standort gibt. Dadurch entscheidet sich dann auch, welche Anschlussart Ihnen zur Verfügung steht, und Sie können die beste Option für sich wählen. Nach Möglichkeit sollten Sie hier bereits zukunftsweisend denken und einen Anschluss wie etwa Kabel oder Glasfaser bevorzugen, der auch mit den weiter steigenden Anforderungen der Zukunft mithalten kann.
Wenn es dann um die Wahl des konkreten Internetanbieters und des passenden Tarifs geht, sollten Sie auf Folgendes achten:
Diese Kriterien können Ihnen sowohl bei der Wahl des passenden stationären als auch mobilen Internettarifs behilflich sein.
Wer heute im Internet surfen, streamen oder arbeiten will, braucht einen Internetanschluss, der nicht nur stabil und zuverlässig, sondern vor allem schnell ist. Vom Kabelinternet über Glasfaser bis hin zum mobilen LTE – Highspeed-Internet gibt es in vielen Varianten. Und je nach Art der Internetnutzung und Anzahl der Personen bieten sich unterschiedliche Optionen an.
Bevor Sie sich für ein Highspeed-Internet entscheiden, sollten Sie verschiedene Anschlussarten prüfen, verschiedene Anbieter miteinander vergleichen und dann einen Tarif wählen, der ausreichend Geschwindigkeit und Bandbreite für all Ihre Anwendungen bietet – dann steht dem anstehenden Filmabend, dem produktiven Homeoffice oder der nächsten Gaming-Session nichts mehr im Weg.
Schreibe einen Kommentar