Um sich vor Fake-Mails und Phishing-Angriffen zu schützen, ist es wichtig, typische Merkmale betrügerischer Nachrichten und gefälschter Websites zu erkennen. Wir erklären, wie Sie Fake-Mails entdecken und wie Sie sich davor schützen können.
Kriminelle nutzen Fake- und Phishing-Mails, um an persönliche Daten wie Passwörter, Kreditkartennummern oder Zugangsdaten zu gelangen. Diese Informationen werden anschließend missbraucht – beispielsweise für unbefugte Transaktionen oder Identitätsdiebstahl. Viele der gefälschten E-Mails wirken täuschend echt. Umso wichtiger ist es, E-Mails genau zu überprüfen und auf typische Anzeichen zu achten.
Inhaltsverzeichnis
1. Wie funktionieren Fake-Mails und Phishing?
2. Fake-Mails und Phishing-Websites erkennen
3. Phishing-Mail bekommen – was soll ich tun?
4. Ist eine Fake-Mail auch gefährlich, wenn ich keine Links anklicke oder Anhänge öffne?
5. Auf einen Phishing-Link geklickt – was soll ich tun?
6. Persönliche Daten auf Phishing-Website eingegeben – was soll ich tun?
7. Datei-Anhang geöffnet – was soll ich tun?
8. Schutz vor Fake-Mails – was kann ich tun?
9. Fazit: So bleiben Sie vor Fake-Mails sicher
10. FAQ – Häufige Fragen zu Fake-Mails und Phishing
Phishing ist eine verbreitete Methode des digitalen Identitätsdiebstahls. Dabei versuchen Kriminelle, an persönliche Zugangsdaten wie Passwörter oder Kontonummern zu gelangen – häufig mit dem Ziel, sich Zugriff auf Online-Banking-Konten zu verschaffen.
Dazu versenden die Täter täuschend echte E-Mails an zahlreiche Empfänger. Diese Mails enthalten meist einen Link zu einer gefälschten Website, die der echten Internetseite einer Bank oder eines Unternehmens zum Verwechseln ähnlich sieht. Nutzende sollen dort ihre Zugangsdaten eingeben – diese werden abgefangen und später für betrügerische Transaktionen verwendet. Oft wird das Geld über mehrere Konten weitergeleitet, um es ins Ausland zu transferieren.
Neben gefälschten Links enthalten viele Fake-Mails auch manipulierte Dateianhänge. Beim Öffnen dieser Anhänge wird unbemerkt Spionagesoftware installiert, mit der sensible Informationen direkt vom Gerät abgegriffen werden können.
Phishing-Mails sind weit verbreitet – und werden immer professioneller gestaltet. Häufig ist auf den ersten Blick kaum zu erkennen, ob es sich um eine seriöse Nachricht oder um eine Fälschung handelt. Umso wichtiger ist es, typische Merkmale betrügerischer E-Mails zu kennen. Die folgenden Hinweise helfen Ihnen, Fake-Mails zuverlässig zu identifizieren:
Typische Auffälligkeiten:
Viele Fake-Mails sind in fehlerhaftem Deutsch verfasst. Häufige Anzeichen sind:
Hintergrund:
Diese Fehler entstehen oft, weil die Texte nicht auf Deutsch verfasst, sondern automatisch übersetzt wurden.
E-Mails in Fremdsprachen:
Ist die Mail komplett auf Englisch oder Französisch verfasst – obwohl Sie deutschsprachige Kommunikation erwarten –, ist das ein klares Warnsignal. Deutsche Banken oder Unternehmen schreiben in der Regel auf Deutsch.
Wichtig:
Auch eine sprachlich fehlerfreie E-Mail kann gefälscht sein. Phishing-Mails werden immer professioneller. Prüfen Sie daher stets auch andere Hinweise auf Echtheit.
Allgemeine Anrede als Warnzeichen:
Seriöse Anbieter sprechen Sie in der Regel mit Ihrem vollständigen Namen an. Formulierungen wie:
sind unpersönlich und ein häufiger Hinweis auf Phishing.
Aber Vorsicht:
Auch eine persönliche Anrede garantiert keine Echtheit. Betrüger können Ihren Namen bereits kennen – zum Beispiel durch:
Fazit:
Misstrauen Sie auch scheinbar personalisierten E-Mails. Achten Sie auf weitere Anzeichen und prüfen Sie immer den Gesamteindruck der Nachricht.
Typisches Merkmal von Phishing-Mails:
Betrüger setzen gezielt auf Zeitdruck. Sie wollen, dass Sie schnell reagieren – ohne nachzudenken.
Häufige Formulierungen:
Ziel dieser Masche:
Der Aufbau von Stress soll Sie dazu bringen, auf Links zu klicken oder Daten einzugeben – ohne die Mail genau zu prüfen.Tipp:
Lassen Sie sich nicht unter Druck setzen. Seriöse Unternehmen drohen nicht per E-Mail mit Sofortmaßnahmen.
Klares Warnsignal:
Werden Sie in einer E-Mail dazu aufgefordert, vertrauliche Informationen einzugeben, ist höchste Vorsicht geboten. Dazu zählen zum Beispiel:
Grundregel:
Keine Bank oder seriöser Anbieter fordert per E-Mail zur Eingabe solcher Daten auf – auch nicht am Telefon.
Was tun?
Geben Sie niemals persönliche Informationen über einen Link oder ein eingebettetes Formular in einer E-Mail ein. Im Zweifel: Kontaktieren Sie den Anbieter über einen offiziellen Kanal.
Vorsicht bei Anhängen:
Bei E-Mails mit Dateianhängen sollten Sie grundsätzlich misstrauisch sein. Denn echte Mails von Banken enthalten in der Regel keine Dateianhänge, sofern dies nicht im Vorfeld abgesprochen oder angekündigt war. Anhänge, die der Mail direkt beigefügt sind oder per Link zum Download bereitstehen, enthalten meist Schadsoftware wie einen Virus oder Trojaner.
Was Sie beachten sollten:
Regel bei Banken:
Seriöse Banken versenden in der Regel keine Dateianhänge – es sei denn, dies wurde vorher mit Ihnen abgestimmt.
Links mit Vorsicht behandeln:
In betrügerischen E-Mails führen Links oft nicht zur echten Website, sondern auf Phishing-Seiten. Dort sollen Sie vertrauliche Daten eingeben oder Schadsoftware herunterladen.
Was gilt für seriöse Mails?
So prüfen Sie einen Link:
Tipp:
Vergleichen Sie die Linkadresse mit der offiziellen Webadresse des Anbieters, bevor Sie klicken.
Misstrauen ist angebracht:
Erhalten Sie eine E-Mail von einer Bank, einem Onlineshop oder Dienstleister, bei dem Sie kein Kunde sind, gilt:
Typische Maschen:
Diese Nachrichten fordern meist auf, den „Fehler“ zu klären – durch Klick auf einen Link oder Öffnen eines Anhangs. Genau dort lauert die Gefahr: Schadsoftware oder Phishing-Seiten.
Was Sie tun sollten:
Betrüger verwenden häufig sogenannte Spoofing-Techniken (englisch für Manipulation, Verschleierung oder Vortäuschung), um die Absenderadresse zu manipulieren. So wirkt die E-Mail auf den ersten Blick, als käme sie von einer vertrauenswürdigen Quelle – etwa einer Bank oder einem bekannten Anbieter.
So erkennen Sie gefälschte Absenderadressen:
Prüfen Sie die Adresse per Mouseover:
Fahren Sie mit der Maus über die Absenderzeile (ohne zu klicken) – meist wird dann die tatsächliche Adresse sichtbar.
Zusätzlicher Trick:
Klicken Sie nicht auf „Antworten“, aber wenn doch: Prüfen Sie, an wen Ihre Antwort tatsächlich gehen würde. Oft zeigt sich hier die wahre Absenderadresse.
Wichtig:
Antworten Sie niemals auf verdächtige E-Mails – selbst wenn die Adresse echt aussieht.
So verhalten Sie sich richtig:
Optional: Weiterleiten an die Verbraucherzentrale
Wenn Sie andere warnen oder zur Aufklärung beitragen möchten, können Sie die verdächtige E-Mail an folgende Adresse weiterleiten:
phishing@verbraucherzentrale.nrw
Die Mail wird dort geprüft und – wenn relevant – im Phishing-Radar aufgenommen.
Text-Mails:
Wenn Sie eine E-Mail nur im Textformat öffnen und keine Links oder Anhänge anklicken, besteht in der Regel keine Gefahr.
HTML-Mails:
Anders ist es bei HTML-Mails – also solchen, die Bilder, Formatierungen und Buttons enthalten. Hier kann sich im Hintergrund Schadcode verbergen. Zum Beispiel:
Schutzmaßnahme:
Deaktivieren Sie in den Einstellungen Ihres E-Mail-Programms die Anzeige von HTML-Mails – so werden riskante Inhalte gar nicht erst geladen.
Auch ohne Dateneingabe kann das gefährlich sein: Schon das Anklicken eines Links in einer Phishing-Mail kann Schadsoftware aktivieren – selbst wenn Sie auf der Zielseite keine Daten eingegeben haben.
Was Sie sofort tun sollten:
Wenn Sie über einen Link aus einer Fake-Mail auf eine bestimmte Internetseite gekommen sind und dort Ihre Daten eingegeben haben, ist schnelles Handeln gefragt. Je nachdem, welche Daten Sie eingegeben haben, können Sie Folgendes tun:
In diesem Fall sollten Sie in Zukunft besonders vorsichtig und aufmerksam sein, wenn Sie Post bekommen oder Anrufe annehmen. Vergewissern Sie sich über deren Echtheit, indem Sie beispielsweise proaktiv beim entsprechenden Anbieter nachfragen, ob Post an Sie versendet wurde oder Sie einen Anruf erhalten haben sollten.
Wenn Sie sensible Daten auf einer gefälschten Website eingegeben haben, bleiben Sie auf keinen Fall untätig. Denn jetzt geht es darum, Ihre Konten vor illegalem Zugriff zu schützen. Das sollten Sie tun:
Anhänge aus Fake-Mails sind besonders riskant. Wenn Sie einen solchen Anhang geöffnet haben, ist es gut möglich, dass sich Schadsoftware auf Ihrem Gerät befindet – zum Beispiel ein Virus, Trojaner oder Spionageprogramm.
Das sollten Sie jetzt tun:
Letzte Maßnahme – Neu aufsetzen: Falls nichts anderes hilft, sollten Sie Ihr Gerät vollständig zurücksetzen und das Betriebssystem neu installieren.
Auch wenn sich Phishing-Mails nie ganz verhindern lassen, können Sie sich gut schützen – durch technische Einstellungen und umsichtiges Verhalten.
Fake-Mails gehören zum Alltag im digitalen Raum – und sie werden immer schwerer zu erkennen. Umso wichtiger ist es, typische Anzeichen zu kennen, umsichtig zu handeln und technische Schutzmaßnahmen zu nutzen.
Das Wichtigste auf einen Blick:
Bleiben Sie wachsam – und im Zweifel: lieber löschen als riskieren.
Spam-Mails sind in der Regel unerwünschte Werbung – zum Beispiel für Produkte, Gewinnspiele oder dubiose Angebote. Sie sind zwar lästig, aber meist harmlos.
Phishing-Mails hingegen haben eine betrügerische Absicht. Sie geben sich als vertrauenswürdiger Absender aus (z. B. Bank, Online-Shop) und fordern Sie gezielt auf, persönliche Daten preiszugeben oder einen infizierten Link bzw. Anhang zu öffnen. Der Zweck: Datendiebstahl, Betrug oder das Einschleusen von Schadsoftware.
Ja. Leiten Sie verdächtige E-Mails weiter an:
phishing@verbraucherzentrale.nrw
Diese Adresse gehört zur Verbraucherzentrale NRW. Dort werden aktuelle Betrugsversuche dokumentiert und über das sogenannte Phishing-Radar öffentlich gemacht. Auch einige Banken oder Unternehmen bieten eigene Meldeformulare auf ihren Websites an.
Ein Fake-Mail-Generator erstellt temporäre E-Mail-Adressen, zum Beispiel für Einmal-Logins oder zur Vermeidung von Spam. Diese Dienste sind an sich legal, wenn sie für harmlose Zwecke verwendet werden – beispielsweise zum Testen von Software oder für anonyme Newsletter-Anmeldungen.
Illegal wird es, wenn Fake-Mails eingesetzt werden, um sich als andere Person auszugeben, betrügerische Absichten zu verfolgen oder Phishing-Angriffe zu starten. Das kann strafrechtlich verfolgt werden (§ 263 StGB, Betrug; § 202a StGB, Ausspähen von Daten).
Leider nein. Manche Fake-Mails sind täuschend echt – fehlerfrei, mit korrektem Namen, echten Logos und scheinbar passendem Absender.
Deshalb gilt: Eine Kombination von Warnzeichen (z. B. unerwartete Aufforderungen, verdächtige Links, Zeitdruck) ist oft der sicherste Hinweis. Im Zweifel: nicht reagieren, sondern prüfen – oder löschen.