Ob es darum geht, Apps vor neugierigen Blicken zu schützen, sensible Daten vor Fremdzugriff zu sichern oder wenig genutzte Apps der Ordnung wegen vom Startbildschirm zu verbannen – es gibt zahlreiche Gründe dafür, Apps auf dem Handy zu verstecken oder auszublenden. Erfahren Sie, wie genau das funktioniert, welche Möglichkeiten es für Android und iOS gibt und welche weiteren Optionen Sie zum Schutz Ihrer Anwendungen haben.
Inhaltsverzeichnis
1. Warum kann es sinnvoll sein, Apps zu verstecken?
2. Wie kann man Apps verstecken? – Möglichkeiten im Überblick
3. Apps verstecken auf Android-Geräten
4. Apps verstecken auf iOS-Geräten
5. Apps verstecken mit anderen Apps
6. Sichern statt verstecken – mit Applock
7. Apps verstecken mit einem Gastkonto
8. Fazit: Mehr Privatsphäre und Sicherheit durch versteckte Apps
Apps auf dem Handy zu verstecken, kann vor allem aus Datenschutzgründen und für die Gerätesicherheit sinnvoll sein. Nicht alle Anwendungen auf dem Smartphone sollten für alle Nutzenden gleich zugänglich sein, denn viele Apps beinhalten wichtige und sensible persönliche Daten. Ob Kontakte, Banking-App oder verschiedene Gesundheits-Apps – all diese Anwendungen enthalten Informationen, die man nicht unbedingt mit Dritten teilen möchte.
Apps zu verstecken und sie so vom Startbildschirm oder aus der App-Übersicht zu entfernen, ist hier eine gute Option. So müssen Sie sich keine Sorgen um Ihre Anwendungen machen, auch wenn Sie Ihr Handy mal kurz aus der Hand geben.
Neben dem Sicherheitsaspekt kann auch die Ordnung auf dem Handy eine Rolle spielen. Denn je mehr Apps man ausblendet, desto aufgeräumter wird auch der Homescreen – und mehr Ordnung auf dem Startbildschirm sorgt für einen besseren Überblick auf dem Gerät und eine schnellere Navigation.
Die Funktion, Apps zu verstecken, ist nicht automatisch auf jedem Smartphone verfügbar und funktioniert je nach Betriebssystem und Gerätehersteller auf unterschiedliche Art und Weise.
Die meisten Geräte bieten systeminterne Lösungen, um Apps zu verbergen. Alternativ können Sie spezielle Apps installieren, um andere Anwendungen zu verstecken.
Wer seine Apps nicht verbergen, sondern vor allem die Inhalte schützen möchte, kann stattdessen auf eine Verschlüsselung zurückgreifen. Gastkonten und Zugriffseinschränkungen bieten außerdem die Möglichkeit, sämtliche Anwendungen und Daten vor Dritten zu schützen – das lohnt sich zum Beispiel, wenn ein Gerät von mehreren Personen genutzt wird.
Im Folgenden stellen wir gängige Methoden für Android und iOS vor.
Leider gibt es für das Android-Betriebssystem keine systeminterne, standardisierte Funktion, um Apps zu verstecken. Hier kommt es tatsächlich auf den Hersteller an, ob und wie das Ganze direkt über die Geräteeinstellungen möglich ist. Wir sehen uns das Vorgehen für die zwei Hersteller Samsung und Xiaomi etwas genauer an – und geben darüber hinaus allgemeine Tipps zum Verstecken von Apps.
Für Samsung-Geräte funktioniert das Ganze über den Startbildschirm:
Im Nachgang sind die Apps weder auf Ihrem Homescreen noch in der App-Übersicht gelistet, Sie können sie aber trotzdem über die Suchfunktion finden und normal weiter nutzen.
Beim Hersteller Xiaomi funktioniert das Ganze wiederum über die vorinstallierte Sicherheits-App. In dieser können Sie einfach auf „Apps ausblenden“ klicken und aus der Liste auswählen, welche Anwendungen Sie verbergen möchten.
Alternativ führt der Weg auch über das Einstellungsmenü. Hier wählen Sie „Apps à App-Sperre“. Sie müssen Sie sich ggf. mit Ihrem Passwort anmelden und können dann in den weiteren Einstellungen den Menüpunkt „Versteckte Apps“ auswählen und Ihre Anwendungen dort organisieren und ausblenden.
Anders als bei Samsung sind die Apps dann aber wirklich versteckt und können auch nicht in der Suche aufgerufen werden. Um die ausgeblendeten Apps wiederzufinden und regulär zu nutzen, wird eine bestimmte Geste benötigt. Zum Beispiel das Wischen mit zwei Fingern über den Startbildschirm, als wolle man ein Bild vergrößern. Wird die entsprechende Geste ausgeführt, öffnet sich ein separater Bereich mit den versteckten Apps.
Tipp: Um herauszufinden, ob Ihr Gerät einer anderen Marke ebenfalls eine systeminterne Möglichkeit bietet, um Apps zu verstecken, können Sie sich auf den Webseiten der Hersteller informieren.
Vorinstallierte Apps lassen sich bei Android recht einfach deaktivieren:
Diese Funktion gibt es bei allen Android-Geräten. Sie dient dazu, ungenutzte System-Apps von Startbildschirm und Co. zu verbannen.
Wer Apps sowieso nicht aus Sicherheitsgründen, sondern rein der Ordnung auf dem Homescreen zuliebe verstecken oder ausblenden möchte, hat hier auch einige Optionen:
Apropos Ordnung: Auch bei Apple-Geräten – wie dem iPhone, aber auch dem iPad – können Sie Apps beliebig anordnen und verschieben. Oder Sie wählen die sichere Variante und bringen die gewünschten Apps in einem geheimen Ordner unter, auf den nur Sie selbst zugreifen können.
Um eine App zu verschieben, müssen Sie sie nur anklicken und kurz gedrückt halten – wie bei Android. Jetzt können Sie die Anwendung per Drag-and-Drop an einen anderen Platz oder in einen Ordner bewegen – oder auch vom Home-Bildschirm entfernt. Dafür gibt es zwei Möglichkeiten:
Innerhalb der App-Mediathek gibt es bei Apple einen Extra-Ordner für versteckte Inhalte. Der sogenannte „Ausgeblendet“-Ordner befindet sich ganz unten in der App-Mediathek. Sie erreichen ihn, indem Sie durch Wischen nach links in die App-Übersicht navigieren und dann nach unten scrollen.
Das Besondere an diesem Ordner: Die Inhalte werden auch bei entsperrtem Display nicht angezeigt. Um ihn zu öffnen, benötigen Sie Ihre Face ID oder Touch ID. Erst, wenn dieser Nachweis erbracht ist, wird der Inhalt des Ordners sichtbar und Sie können die darin versteckten Apps öffnen.
Um eine Anwendung im „Ausgeblendet“-Ordner zu verstecken, gehen Sie wie folgt vor:
Die App befindet sich nun im separaten, verschlüsselten Ordner in Ihrer App-Mediathek und taucht nicht mehr auf dem Homescreen auf. Um sie zu öffnen, entschlüsseln Sie den Ordner per Gesichtserkennung oder Fingerabdruck.
Gut zu wissen: Falls Sie diese Funktion auf Ihrem iPhone nicht ausführen können, nutzen Sie womöglich ein veraltetes Betriebssystem. Bringen Sie die Software auf den neuesten Stand – dann sollte es funktionieren. Anderenfalls liegt es an der Art der App: Einige vorinstallierte System-Apps lassen sich nicht verbergen.
Geht es Ihnen weniger um die App selbst als um die sensiblen Inhalte, die sich darin befinden, können Sie die Anwendung auch verschlüsseln, statt sie zu verbergen. Der Weg dahin ist im Grunde der gleiche wie eben beschrieben – lediglich der letzte Punkt unterscheidet sich.
Statt „Ausblenden und Face ID/Touch ID anfordern“ wählen Sie im App-Menü die Option „Face ID anfordern“ bzw. „Touch ID anfordern“. So bleibt die App zwar auf dem Homescreen bzw. dort, wo sie vorher war, muss aber vor der Nutzung entsperrt werden.
Wenn es Ihnen zu umständlich ist, Apps mit den systeminternen Möglichkeiten zu verstecken, oder Sie ein Smartphone besitzen, das eine solche Funktion gar nicht bietet, können Ihnen auch spezielle Apps behilflich sein.
Dafür lassen sich verschiedene Anwendungen nutzen, zum Beispiel:
Solche Apps bieten die Möglichkeit, Apps zu verstecken, auszublenden oder auch zu sperren. Der Funktionsumfang variiert dabei je nach ausgewählter App und ermöglicht zum Teil nicht nur das Ausblenden ausgewählter Anwendungen, sondern auch den Passwortschutz einzelner Apps oder bestimmter Ordner auf dem Smartphone – wie etwa des Bilderordners.
Stichwort: Passwortschutz. Alternativ zum Verstecken der Apps bietet sich natürlich auch die Möglichkeit, die Anwendungen anderweitig zu schützen, zum Beispiel per Applock.
Applock meint die Sicherung einer Anwendung durch ein Passwort, Sperrmuster oder auch durch Fingerabdruck oder Gesichtserkennung. Die in iOS integrierte Applock-Funktion haben wir unter „Apps verschlüsseln – mit Face ID oder Touch ID“ bereits vorgestellt. Ähnliche Funktionen finden sich auch auf den meisten Android-Geräten – oder können in Form einer separaten App nachgerüstet werden.
Anwendungen, die per Applock geschützt sind, können nur durch Eingabe der richtigen Zugangsdaten geöffnet werden. Das schützt sie vor Fremdzugriff und erhöht die Sicherheit auf dem Smartphone – eine simple Möglichkeit, um Ihre Daten zu schützen.
Eine weitere Alternative, die sich anbietet, wenn Sie Ihr Handy regelmäßig mit einer anderen Person teilen oder öfter mal aus der Hand geben, ist die Erstellung eines Gastkontos. So müssen Sie Ihre Apps gar nicht erst verstecken, da sie für andere Nutzende ohnehin nicht zugänglich sind.
Bei Apple gibt es eine solche Gastkonto-Funktion nicht. Hier besteht lediglich die Möglichkeit, einen sogenannten „Geführten Zugriff“ einzurichten. Diese Einstellung erlaubt es, eine bestimmte App auf dem Bildschirm zu fixieren – zum Beispiel den Internetbrowser. Die fixierte App kann während der Nutzung nicht verlassen werden.
Der „Geführte Zugriff“ kann in den Einstellungen aktiviert und näher definiert werden. So lässt sich zum Beispiel die Dauer beschränken und eine Authentifizierungsart zum Beenden des Modus festlegen – klassischerweise Face ID, Touch ID oder der Entsperrcode. Um in den „Geführten Zugriff“ zu wechseln, drücken Sie dreimal auf die Seitentaste bzw. den Homebutton (je nach Modell).
Apps auf dem Smartphone zu verstecken oder abzusichern, ist eine effektive Möglichkeit, die eigene Privatsphäre zu schützen, sensible Daten vor fremdem Zugriff zu bewahren oder auch einfach mehr Ordnung auf dem Startbildschirm zu schaffen. Welchen der vorgestellten Wege sie wählen, ist dabei zweitrangig und hängt vor allem von Ihrem Gerät und Ihrem Vorhaben bzw. dem Ziel, das Sie mit der Verschlüsselung verfolgen, ab. Ob Sie eine App über die systemeigenen Funktionen verbergen oder verschlüsseln, eine Drittanbieter-Lösung nutzen oder gar ein Gastkonto oder eine Zugriffsbeschränkung einrichten: Sie erhöhen definitiv die Sicherheit Ihrer Daten – und müssen sich weniger Sorgen machen, wenn Sie Ihr Handy mal aus der Hand geben.