Die Rolle des Kunden in der Bauphase
Was es zu beachten gibt
Wie von selbst finden die Schlüssel ihren Weg in die kleine Glasschale auf der Holzkonsole im Flur. Das leise Klirren läutet den Feierabend ein. Doch etwas steht noch auf dem Programm: „Hausbegehung Deutsche Glasfaser“ ist in den bunten Familienkalender eingetragen. Heute bespricht ein Mitarbeiter des Baupartners mit den Anwohnern der Nachbarschaft, wie die Glasfaser zum Haus gelangt und darin verlegt werden soll. Zeit für eine Kaffee-Auszeit bleibt aber noch, schließlich wurde der Termin extra mit etwas Puffer vereinbart. Wenige Minuten später klingelt es an der Tür.
Die Hausbegehung - Besuch vom Baupartner
Ein bisschen früh ist der Mann, der sich kurz vorstellt. „Geht manchmal doch schneller, als man denkt“, fügt er entschuldigend hinzu. Viel dabei hat er nicht. Nur die schwarze Mikrofaser-Mappe und der laminierte Ausweis an seiner blauen Softshell-Jacke kennzeichnen ihn als den erwarteten Besuch.
Vor der Hausbegehung möchte er draußen schauen, wo das münzgroße Kopfloch in die Außenwand gebohrt werden soll. Schnell ist die passende Stelle gefunden. Der Mitarbeiter des Baupartners öffnet den Reißverschluss seiner Mappe, zückt ein Tablet und fotografiert den Ort, wo später das kleine Loch entsteht. So lässt sich am Ende der Begehung direkt noch einmal überprüfen, ob alles richtig dokumentiert wurde.
HÜP, GF-TA und Glasfaser-Modem (NT) - So werden die Punkte festgelegt
Glasfaser-Ausbau - Der schnelle Weg zum Anschluss
Frühmorgens trafen die Bauarbeiter ein, wenig später folgten ihnen die ersten Sonnenstrahlen in die gekieste Einfahrt. Nachdem eine Mail die Bauverfahren im Ort angekündigt hatte, informierte ein Handzettel noch einmal darüber, dass die Arbeiten nun auch in dieser Straße beginnen würden. Anwesend musste von den Anwohnern niemand sein, aber diesen Moment wollte sich kaum ein Nachbar entgehen lassen.
Der einzige To-do-Punkt war schon im Vorhinein schnell erledigt: Das Auto wurde aus der Einfahrt gefahren und bei einer befreundeten Familie ein paar Straßen weiter geparkt. Bald, wenn die Arbeiten dort beginnen, wird man die Rollen tauschen. So ist das in kleinen Gemeinden: Man kennt sich, man hilft sich. Schon bei der Nachfragebündelung hatten alle an einem Strang gezogen und rasch entschieden, dass die digitale Zukunftsfähigkeit des Ortes ein Gemeinschaftsprojekt ist.
Begonnen hat der Bau auf der Straße, doch tiefe Schächte sind ausgeblieben. Wo anfangs noch der Gehweg verlief, steht lediglich eine kleine Mauer, aufgetürmt aus den gelösten Pflastersteinen. Dahinter ein kleiner Graben, der den Männern, die darin die Leitungen verlegen, gerade einmal bis zum Knie reicht.
Verlegung unter der Erde - So bleibt der Garten unberührt
Am Ende der leeren Einfahrt, wo der Kiesweg auf den schmalen Graben trifft, heben die Arbeiter ein Loch aus. Es bietet gerade genug Platz, um die sogenannte Erdrakete einzusetzen. Präzise wird diese die gesamte Glasfaser-Leitung unterirdisch verlegen, vom Bordstein bis zum kleinen Aushub an der Hauswand.
An eine Rakete erinnert das Gerät jedoch lediglich äußerlich: Glänzender Stahl und eine schmal zulaufende Spitze haben der Maschine ihren Namen verliehen. Von fauchenden Zündungen fehlt hingegen jede Spur. Stetig hämmernd gräbt sie sich durchs Erdreich, abseits der rhythmischen Geräusche nimmt man sie kaum wahr. Nur wenn man genau darüber steht, spürt man die leichten Erschütterungen unter den Sohlen.
Der Erdrakete folgt ein Leerrohr, in das die hoch entwickelte Glasfaser-Leitung blitzschnell eingeblasen wird. Jetzt, wo sie bereits unmittelbar vor der Hauswand liegt, hat sie ihr Ziel fast erreicht. Am Tag der Aktivierung wird der Monteur das Kabel ins Hausinnere verlegen und mit dem neuen Highspeed-Internet auch ein Stück Sorgenfreiheit einziehen.
Als die Bauarbeiter zusammenpacken, zeugt kaum etwas auf dem Grundstück von ihren Arbeiten. Allein das provisorisch verschlossene Kopfloch an der Hauswand und das sorgsam aufgewickelte Glasfaser-Kabel sind geblieben. Der Kies in der Einfahrt, das kleine Stück Rasen und auch die flachen Natursteine am Beet sind noch die alten. Doch nur wenige Zentimeter tiefer werden schon bald Daten in Lichtgeschwindigkeit durch die Leitung rasen.