IP-Adresse: einfach erklärt

Illustration zu IP-Adresse. Zwei Surfboards im Sand

Was bedeutet IP-Adresse?

Die Internetprotokoll-Adresse ermöglicht es, mit dem Netz verbundene Geräte zu identifizieren, direkt zu adressieren und damit zu erreichen. Sie wird benötigt, um Datenpakete an ein konkretes Endgerät zu übermitteln und fungiert damit ähnlich einer Telefonnummer oder Postanschrift. Damit das reibungslos funktioniert, darf jede IP-Adresse in einem Netzwerk nur einmal vergeben werden. Sie stellt also eine eindeutige Identifikation des Gerätes sicher.

IP-Adresse – was ist das?

Mithilfe der IP-Adresse lässt sich ein Endgerät innerhalb des Heimnetzwerkes identifizieren, wodurch es Datenpakete empfangen kann. Doch wie ist eine IP-Adresse eigentlich aufgebaut und wofür stehen die Zahlen? Derzeit werden zwei Versionen von IP-Adressen genutzt, die auf vierten und sechsten Version des Internetprotokolls basieren und mit IPv4 und IPv6 abgekürzt werden.

IPv4

Eine IPv4-Adresse besteht aus vier Zahlenblöcken, die durch Punkte getrennt werden. Jeder Block kann 256 verschiedene Zahlen darstellen: 0 bis 255. Werden die vier Blöcke jeweils mit einer Zahl von 0 bis 255 befüllt, ergibt sich daraus eine IP-Adresse, wie beispielsweise 192.168.0.1 – eine Adresse, die oftmals als Standard-IP-Adresse für Router genutzt wird.

Diese Adresse lässt sich in zwei Bereiche unterteilen: Die ersten drei Zahlenblöcke stellen die Netzwerkadresse dar, die letzte Zahl ist die Hostadresse oder auch Host-ID. Die Netzwerkadresse ist bei allen Geräten innerhalb des Heimnetzwerks die gleiche: Sowohl Router als auch Laptop und Handy nutzen zum Beispiel 192.168.0.X und bekommen dazu eine individuelle „Anschrift“ in Form der letzten Zahl.

IPv6

Auch die sechste Version des Internetprotokolls dient der Adressierung von Endgeräten in Netzwerken, erweitert jedoch den Adressbereich erheblich. Dies funktioniert vor allem aus zwei Gründen: Erstens nutzt IPv6 eine deutlich längere Zeichenfolge als IPv4. Zweitens wird in dieser neuen Version das Hexadezimalsystem verwendet, womit nicht nur die Zahlen 0 bis 9, sondern auch die Buchstaben A bis F dargestellt und verarbeitet werden können. IPv6 ist also in der Lage, deutlich mehr Kombinationen und damit auch mehr individuelle IP-Adressen zu generieren.

IPv6-Adressen sind zudem anders formatiert und sehen entsprechend anders aus als noch in der vierten Version des Protokolls. Die Adresse besteht aus acht vierstelligen Blöcken, welche mit Doppelpunkten getrennt werden, zum Beispiel:

2345:0425:2CA1:0000:0000:0567:5673:23b5

Auch IPv6 Adressen sind in einen Netzwerk- und einen Host-Bereich unterteilt. Die ersten vier Blöcke bilden das Network Prefix und dienen entsprechend der Adressierung des Netzwerks. Die anderen vier Blöcke stellen den sogenannten Interface Identifier dar und verweisen damit auf das konkrete Endgerät innerhalb dieses Netzwerkes.

Um diese unhandliche Zahl zumindest etwas kompakter zu gestalten, werden IPv6 Adressen meist gekürzt. Vorangestellte Nullen werden in der Regel entfernt und Gruppen fortlaufender Nullen mit einem zusätzlichen Doppelpunkt ersetzt. So entsteht beispielsweise diese Kurzform:

2345:425:2CA1::567:5673:23b5.

In Sachen Geschwindigkeit nehmen sich die Versionen des Internetprotokolls übrigens nichts, dennoch gibt es für die längere und kompliziertere Darstellung einen guten Grund.

Warum wurde IPv6 entwickelt?

Mit IPv4 lassen sich rund 4,3 Milliarden unterschiedliche IP-Adressen darstellen, was lange Zeit ausreichend erschien. Bei einer Weltbevölkerung von rund 8 Milliarden Menschen und einer stetig wachsenden Anzahl von Geräten im Internet, war jedoch absehbar, dass der Adressraum einmal knapp würde. Mit der Einführung von IPv6 wuchs dieser auf die unvorstellbare und unaussprechliche Größe von 2 hoch 128 IPv6-Adressen – genug, um jedem Sandkorn der Erde 45,3 Quintillionen IPv6-Adressen zuzuweisen. Das Problem des Adressbereichs dürfte damit vorerst gelöst sein.

IP-Adressen im Heimnetzwerk verwalten

Auch ohne, dass Sie die exakte Funktionsweise von IP-Adressen verinnerlicht haben, wissen Sie nun zumindest, wie diese aussehen, und können IPv4- und IPv6-Adressen unterscheiden. Das ist durchaus nützlich, möchten Sie einmal einen Blick in Ihre Geräteeinstellungen werfen – ob aus reiner Neugier, oder auch um selbst eine Konfiguration vorzunehmen.

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Wo finde ich meine IP-Adresse?

Um die eigene IP-Adresse zu ermitteln, können Sie auf diverse Online-Dienste zurückgreifen, die Ihnen bereits nach wenigen Klicks Ihre IP-Adresse verraten. Sie können jedoch auch die Funktionen Ihres Betriebssystems nutzen, um die Adresse eigenständig zu ermitteln.

IP-Adresse unter Windows ermitteln:

  • Navigieren Sie zu den Einstellungen.

    • Wählen Sie „Netzwerk und Internet“.

      • Klicken Sie unterhalb des aktiven Netzwerks auf „Eigenschaften“.

        • Im unteren Bereich des neuen Fensters finden Sie Ihre IP-Adresse.

          IP-Adresse unter macOS ermitteln:

          • Klicken Sie in der oberen Leiste auf das Apfel-Icon.

            • Wählen Sie „Systemeinstellungen“.

              • Navigieren Sie in den Bereich „Netzwerk“.

                • Haben Sie das aktive Netzwerk ausgewählt, können Sie direkt oben im Fenster die IP-Adresse sehen.

                  IP-Adresse unter Android ermitteln (WLAN):

                  • Navigieren Sie in die Einstellungen.

                    • Öffnen Sie den Bereich WLAN.

                      • Wählen Sie „Konfigurieren“.

                        • Im nächsten Fenster können Sie Ihre IP-Adresse ablesen.

                          IP-Adresse unter iOS ermitteln (WLAN):

                          • Öffnen Sie die Einstellungen.

                            • Wählen Sie „WLAN“.

                              • Klicken Sie auf das blaue i-Symbol neben Ihrem Netzwerk.

                                • Im neuen Fenster sehen Sie die IP-Adresse.

                                  Wo finde ich die IP-Adresse meines Routers?

                                  Möchten Sie Geräte manuell ins Heimnetzwerk einbinden oder Ihren Router über den Browser steuern, brauchen Sie dazu oftmals die IP-Adresse Ihres Routers. Da die meisten Netzwerkeinstellungen wohl noch immer über Laptops und Desktop-PCs vorgenommen werden, beschränken wir uns an dieser Stelle auf die Ermittlung mithilfe der Betriebssysteme Windows und macOS.

                                  IP-Adresse des Routers mit Windows herausfinden:

                                  • Suchen Sie im Start-Menü nach der „Eingabeaufforderung“ und öffnen Sie die App.

                                    • Tippen Sie den Befehl „ipconfig“ ein und bestätigen Sie mit „Enter“.

                                      • Die Zeile „IPv4-Adresse“ zeigt Ihnen die IP-Adresse Ihres Routers.

                                        IP-Adresse des Routers mit macOS herausfinden:

                                        • Klicken Sie in der oberen Leiste auf das Apfel-Icon.

                                          • Wählen Sie „Systemeinstellungen“.

                                            • Navigieren Sie in den Bereich „Netzwerk“.

                                              • Wählen Sie das aktive Netzwerk an und klicken Sie im rechten unteren Teil des Fensters auf „Weitere Optionen …“

                                                • Unter dem Reiter „TCP/IP“ finden Sie die IP-Adresse Ihres Routers.

                                                  Über die IP-Adresse ist eine Ortsbestimmung möglich – in der Regel ist diese jedoch nicht sehr präzise. Wer in den Google-Suchergebnissen einmal bis ans Ende der Seite scrollt, wird bereits eine Postleitzahl und den Zusatz „Laut deiner IP-Adresse“ entdecken.

                                                  Den Wohnort über die IP-Adresse herauszufinden ist also offensichtlich möglich und auch Privatpersonen haben die Möglichkeit eine solche Ortsbestimmung vorzunehmen. Mit Geolocation-Diensten, die sich mit einer einfachen Suchanfrage im Internet finden lassen, kann der Wohnort anhand des nächstgelegenen Einwahlknotens ermittelt werden. Aber keine Sorge: Ihre konkrete Anschrift lässt sich auf diese Weise nicht herausfinden. Um an diese zu gelangen, müsste schon Ihr Provider gehackt werden und selbst dort werden IP-Adresse nicht dauerhaft gespeichert.

                                                  IP-Adresse verbergen

                                                  Möchten Sie Ihre Online-Privatsphäre besonders umfassend schützen, können Sie Ihre IP-Adresse verbergen, beziehungsweise ändern. Auf diese Weise können Sie Ihre Daten beispielsweise vor der Erhebung durch Suchmaschinen und Werbenetzwerke schützen. Hierbei stehen Ihnen vorrangig die folgenden drei Möglichkeiten zur Verfügung:

                                                  Mit dem Tor-Browser surfen. Mithilfe des Tor-Browsers greifen Sie über das Tor-Netzwerk [PS1] auf das Internet zu. Der Datenverkehr wird dabei mehrmals über andere Rechner umgeleitet und die ursprüngliche IP-Adresse verborgen. Dieser Umweg wirkt sich in der Regel jedoch nachteilig auf die Bandbreite der eigenen Verbindung aus.

                                                  Ein VPN-Netzwerk nutzen. Ein Virtual Private Networkt ermöglicht Ihnen, Ihre Daten über einen zwischengeschalteten Server verschlüsselt zu versenden und zu empfangen. Dadurch ist die ursprüngliche IP-Adresse nur noch der Zwischenstation, nicht aber dem Empfänger bekannt. So können Werbetracker und Co. nicht zuordnen, wer tatsächlich gerade auf eine Seite zugreift. Besonders verbreitet ist die Nutzung von VPN-Software professioneller Anbieter, da deren Einsatz meist kein technisches Know-how erfordert.

                                                  Über einen Proxy-Server ins Netz gehen. Auch über einen Proxy-Server lässt sich die eigene IP-Adresse verbergen, da dieser ebenfalls zwischen Nutzer und Internet geschaltet ist. Jedoch müssen Proxys immer für einzelne Anwendungen, wie etwa den Browser oder ein Online-Spiel, eingerichtet werden. Zudem sind viele Proxy-Verbindungen nicht verschlüsselt – ein Proxy-Server sollte daher nur zum Einsatz kommen, wenn Sie den Betreiber kennen und ihm vertrauen.

                                                  Auch wenn diese Methoden prinzipiell geeignet sind, um die eigene Privatsphäre im Internet zu wahren oder den eigenen Standort virtuell zu verlagern: Vor Cyberkriminalität schützen sie nur bedingt. Gerade gegenüber verbreiteten Methoden wie Phishing und Co. bieten die virtuellen Netze nur geringen Schutz – hier kommt es vor allem auf den Nutzer und sein Verhalten an.

                                                  Hinweis: In der Vergangenheit kam es bei der Verwendung von VPN-Software und Tracking-Blockern vereinzelt dazu, dass die Daten der Nutzer von den Betreibern weitergeleitet wurden. Informieren Sie sich vor der Verwendung entsprechender Dienste daher ausgiebig über deren Umgang mit dem Datenschutz.

                                                  Häufige Fragen & Antworten zur IP-Adresse